Galopp: Pferd eines Bulgaren gewinnt mit irischem Jockey in Düsseldorf

Briseida ist die Überraschungssiegerin der „1000 Guineas“.

Düsseldorf. In kaum einer Sportart geht es so international zu, wie beim Galopprennen. Das wurde auch am Sonntag bei den "German 1000 Guineas", dem ersten Höhepunkt der Düsseldorfer Rennsaison auf dem Grafenberg, deutlich.

Hinter dem Stall Litex, dem Besitzer der Überraschungssiegerin Briseida (Quote 212:10), versteckt sich der bulgarische Ölmillionär Grischa Gantschev, der nebenbei auch noch den bulgarischen Top-Fußballklub Litex Lovech sponsert.

Geritten wurde die Stute vom in England tätigen irischen Klassejockey Martin Dwyer, und trainiert wird die Dreijährige vom deutschen Startrainer und Ex-Europarekord-Jockey Peter Schiergen.

Dieser bekam die Stute erst im Herbst in Training, brachte sie seit ihrem dritten Platz im Preis der Winterkönigin im Oktober nicht mehr an den Start.

Doch die Kondition reichte für die Tochter des englischen Klasse-Hengstes Pivotal aus, um ihre Trainingsgefährtin Rosenreihe sowie die englische Gaststute Love of Dubai auf die Plätze zwei und drei zu verweisen.

So geriet das mit 125 000 Euro dotierte 1600-Meter-Rennen zum Festival für Peter Schiergen, denn mit der Favoritin Love Academy stellte er auch die Viertplatzierte.

Der Stute des Gestüts Ittlingen erging es damit wie so vielen Favoritinnen in diesem Rennen in den letzten Jahren. Nur einmal seit 1998 kam in diesem Stutenklassiker das am stärksten gewettete Pferd zum Sieg.

Peter Schiergen kann nach dem Erfolg von Briseida auch etwas ruhiger schlafen. Bislang waren die Litex-Pferde in seinem Quartier noch ohne bedeutenden Treffer geblieben, und Besitzer Gantschev ist in der Szene als "Wandervogel" bekannt.

Innerhalb von nicht einmal einem Jahr wechselte er mit seinen Pferden gleich dreimal den Trainer. Von Karen Haustein in Berlin ging es zu Mario Hofer nach Krefeld, von dort zu Hans Blume nach Köln-Heumar, ehe nun die Kölner Rennbahn und dort das Quartier von Peter Schiergen die Heimat der Litex-Rösser ist.

Die Düsseldorfer Trainer blieben bei den zehn Rennen gestern ohne vollen Erfolg. Doch Trainer Ertürk Kurdu konnte sich über zwei starke Platzierungen seiner Dreijährigen freuen.

Zunächst belegte sein Hengst Sarkando Rang drei, und eine Stunde später kam die Stute Topkapi Diamond auf einen guten zweiten Platz, geschlagen nur von einem sicher besseren Pferd des Nobel-Gestütes Schlenderhan.