Australische Nationalspielerin beim DHC Auf Abenteuersuche
Düsseldorf · Australiens Hockey-Nationalspielerin und Top-Stürmerin Savannah Fitzpatrick hat sich dem Bundesligisten Düsseldorfer HC angeschlossen. Auch ihr Freund Tim Howard spielt in der ersten Liga.
Sie kommen von der anderen Seite der Erdkugel. Savannah Fitzpatrick und ihr Freund Tim Howard haben Freunde und Familien hinter sich gelassen und rund 16 000 Kilometer zurückgelegt, um sich mit Hockey „Played in Germany“ vollzusaugen.
Die Australierin hat in ihrer Karriere national wie international einiges erlebt, nahm an 64 Länderspielen teil, bei denen die Stürmerin 15 Treffer für ihr Nationalteam, die „Hockeyroos“ (die Hockey-Kängurus), erzielte. In Down-Under weiß man, wie das Spiel mit dem gekrümmten „Brett“ funktioniert. Die australischen Frauen belegten 2023 immerhin Rang zwei in der Weltrangliste hinter den Niederlanden.
Im für Hockeyverhältnisse reifen Alter von 29 Jahren möchte Savannah Fitzpatrick jetzt noch einmal ein Abenteuer der neuen Sorte erleben. Sie hat sich dafür nicht irgendeinen Verein, sondern den amtierenden Deutschen Meister ausgesucht. Beim Düsseldorfer HC sieht sie die Chance, Hockey auf konstant hohem Niveau zu spielen – und das nicht nur wenige Wochen im Jahr. „Mich reizt die unterschiedliche Art und Weise, wie hier im Gegensatz zu Australien Hockey gespielt wird. In beiden Ländern wird auf hohem Level gespielt, in Australien flexibler, in Deutschland strukturierter und taktisch diszipliniert. Der größte Unterschied ist aber, dass in Australien nur sieben Teams über acht Wochen im Jahr um Punkte kämpfen.“
Die Niederlande, das gelobte Land des Hockeys, wäre eine attraktive Alternative für Fitzpatrick gewesen, für die es auf jeden Fall Europa sein sollte. Letztlich hat sie sich aber für den DHC entschieden, weil ihr die Atmosphäre am Oberkasseler Seestern direkt zusagte. Mindestens ebenso wichtig dürfte ihr bei der Entscheidungsfindung aber die Nähe zu Krefeld gewesen sein. Denn beim Crefelder HTC spielt seit Beginn der Saison ihr Freund, Weltklasse-Innenverteidiger Tim Howard, gemeinsam mit dem zweiten Krefelder Neuzugang Lachlan Sharp. Der Mittelfeldspieler ist ebenso wie sein Landsmann australischer Nationalspieler. Die drei „Kängurus“ bilden in Krefeld eine Wohngemeinschaft. „Die Jungs haben es gut. Die können zu Fuß zum Training gehen“, sagt Sav Fitzpatrick lachend, für die – gemessen an australischen Maßstäben – allerdings auch die Fahrt ins linksrheinische Düsseldorf keine Odysse sein dürfte.
Einen Treffer steuerte
der Neuzugang bereits bei
Während Howard und Sharp nicht die einzigen australischen Männer in der Bundesliga sind, ist Sav Fitzpatrick bei den Damen bundesweit noch ein Unikum. Geht es nach der Stürmerin, könnte aus ihrem Engagement mehr werden als nur die eine vereinbarte Spielzeit. Am Geld sollte es nicht scheitern, schließlich könne sie ihren Job für ihren Arbeitgeber in Australien auch „remote“ von Krefeld und Düsseldorf aus erledigen. „Tim und ich haben die Entscheidung für Deutschland nicht bereut. Wir haben hier viel Spaß. Ich bin im DHC mit offenen Armen empfangen worden, angefangen bei der Vorsitzenden Julia Roos bis hin zu den Spielerinnen, die mich toll unterstützen. Als Gegenleistung teste ich ihr Englisch“, sagt Savenna Fitzpatrick mit einem Augenzwinkern. Einen Treffer konnte die Australierin im Laufe der ersten vier Bundesligapartien zur Mission Titelverteidigung bereits beitragen. Am vergangenen Wochenende, beim ersten Heimspiel dieser Saison gegen Aufsteiger Bremer HC, blieb Savannah Fitzpatrick jedoch ebenso wie die meisten anderen Spielerinnen im DHC-Trikot unter ihren Möglichkeiten.