Hockey Bärenstark gegen den Meister

DHC-Damen vergeben gegen den UHC Hamburg beim 1:1 in letzter Sekunde den Sieg. Gestern war Havesterhude beim 0:5 chancenlos.

Hockey: Bärenstark gegen den Meister
Foto: David Young

Düsseldorf. Nico Sussenburger ist extrem ehrgeizig — wie seine Mannschaft auch. Über Gegentreffer in den Schlussminuten ärgert sich der Trainer von Hockey-Bundesligist DHC ganz besonders. Seine Spielerinnen auch. Vor allem dann, wenn der Gegentreffer den späten Ausgleich bedeutet. So geschehen am Samstag gegen den UHC Hamburg. Und trotzdem sagte Sussenburger fast versöhnlich: „Das war ein gerechter Ausgleich. Natürlich hätten wir die Konter vorher besser ausspielen können. Aber mir ist wichtig, dass wir ein richtig starkes Spiel gegen den Deutschen Meister abgeliefert haben.“

Das 1:1 (0:0) gegen den amtierenden Titelträger war tatsächlich ein bärenstarker Auftritt der Oberkasselerinnen. Greta Gerke hatte den DHC kurz nach der Pause in Führung geschossen. Der Ausgleich drei Minuten vor dem Ende war angesichts des Spielverlaufs zwar keine Überraschung. Aber für den extrem ehrgeizigen Sussenburger zählten nach dem Remis diesmal andere Gesichtspunkte: „Hätte mir jemand vorher gesagt, dass wir so früh in der Saison schon so gut spielen können, hätte ich vielleicht gezweifelt“, sagte Sussenburger. Für den Trainer und seine Spielerinnen gab es gestern beim 5:0 (1:0) über den Harvestehuder THC dann auch noch einen ergebnistechnisch versöhnlichen Abschluss des Wochenendes. Die Hamburgerinnen waren chancenlos gegen sehr konzentriert spielende DHC-Damen, die in der Schlussphase das Ergebnis in die Höhe schraubten. Nach der Führung von Luisa Steindor in der ersten Hälfte, legten Selin Oruz, Greta Gerke und Lisa-Marie Schütze mit einem Doppelpack zum Ende der zweiten Hälfte nach. Durch den klaren Erfolg schob sich der DHC auf Rang zwei der Tabelle vor — punktgleich hinter dem UHC Hamburg, der mit besseren Tordifferenz vorne liegt.

Das Saisonziel für die Hinrunde hat Trainer Sussenburger klar formuliert. Er äußert es aber nur nach mehreren Nachfragen: „Wir wollen auf einem Endrundenplatz — oder zumindest in Schlagdistanz liegen“, erklärte er erst nach mehreren ausweichenden Antworten. Sussenburger ist, wenn es um Saisonziele geht, kein Lautsprecher. Seine junge Mannschaft will er nicht durch allzu hohe Erwartungen unter Druck setzen. „Die Erwartungshaltung der Mannschaft selbst, und auch meine persönliche, sind schon relativ hoch. Da müssen wir nicht weitere, große Ziele formulieren. Wir spielen doch erst ein Jahr zusammen in dieser Konstellation.“ Die Ergebnisse machen aber mehr als deutlich: Der DHC hat sich in der nationalen Spitze etabliert.