Basketball: Magics verzaubern die Fans

Zweitligist überrollt Hagen nach der Pause und gewinnt mit 92:68. Mehr als 2400 Zuschauer sehen eine exzellente Leistung.

Düsseldorf. Rico Grier ruderte im Mittelkreis mit den Armen, als wenn er wegfliegen wollte. Die Handflächen nach oben, das Gesicht angespannt und geladen wie ein Elektronen-Teilchen. Seine Magics-Basketballer führten in der 27. Minute mit 58:48 im Zweitliga-Derby gegen Phoenix Hagen vor rund 2400 Zuschauern in der Mehrzweckhalle Reisholz.

Begeistert und zunehmend lauter - sofern sie es mit den Gastgebern hielten. "Ich wollte, dass auch die Zuschauer hochkonzentriert blieben", sagte der 25-Jährige, "denn die Kulisse hat uns sehr geholfen." Stetig leiser wurden rund 400 Hagener Fans, die zwei Minuten vor dem Ende nach einem von fünf erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen durch Damon Jackson (85:62) bedröppelt die Fahmen einrollten.

Grier ruderte zeitgleich wieder mit den Armen, zeigte den Magics-Fans diesmal aber das Zahnspangen-Grinsen des Siegers. Die Gastgeber gewannen mit 92:68 (41:40) dank einer herausragenden Leistung und entschieden im Duell Vierter gegen Fünfter auch den direkten Vergleich für sich (Hinspiel: 80:85), der bei Punktgleichheit entscheiden könnte. "Das war die beste Mannschaftsleistung der Saison", sagte Trainer Robert Shepherd. Selten war der ehemalige Basketball-Profi nach einer Partie in dieser Saison so entspannt.

Eingeleitet durch Drei-Punkte-Würfe von Jackson (2) und Vladimir Bogojevic zum 54:48 legten die Gastgeber nach der Pause entscheidend zu. "Wir haben in der Verteidigung entscheidend zugelegt und mehr Druck auf den Ballführenden gemacht", so Shepherd, "so hatten wir uns das vorgenommen, denn im dritten Viertel werden die meisten Basketball-Spiele entschieden."

Die Hagener fanden gegen den Sturmlauf keine Mittel, bauten total ab. "Hagen hatte in der ersten Hälfte ein hohes Tempo vorgelegt und war dann kaputt", sagte Magics-Spieler Sasa Zivanovic. Die Schwächung der Hagener war ein Verdienst der fünf Magics auf dem Feld, die im dritten Viertel komplett durchspielten. Jackson, Bogojevic, Zivanovic, Grier und Ezenwa Ukeagu, der sich mit je zweistelligen Werten in Punkten und aus der Luft geholten Bällen (Rebounds) sein "Double-Double" sicherte. "Ich wollte die Chemie unter den fünf Spielern nicht durch Wechsel zerstören", sagte der Trainer. Eine richtige Entscheidung in einer abwechslungsreichen und mit insgesamt 21 Fouls ungewöhnlich fairen Partie - selten unterbrochen durch Foul-Pfiffe und Freiwürfe.

Magics: Bogojevic (20), Grier (17 Punkte/8 Rebounds), Jackson (23), Zivanovic (13), Freeman (3), Ukeagu (14/13), Welling (2), Wagner

Phoenix Hagen: Rathjen, Rust (16), Philip Günther, Hogräfer (7), Grothe (18/7), Per Günther (7), Parham (3), Schröter (1), Baumann (16/11)

Zuschauer: 2400