Düsseldorfs Hockey-Nationalspielerinnen zurück aus Rio DHC feiert seine Medaillengewinnerinnen
Selin Oruz, Annika Sprink und Lisa-Marie Schütze kehrten mit Bronze um den Hals von Olympia in Rio zurück. Am Seestern gab es einen großen Empfang.
Düsseldorf. Die großen Deutschland-Fahnen hatten sie sich über die Schultern gelegt, die Medaillen baumelten um ihre Hälse. DHC-Managerin Brigitte Soubusta-Hoppe hatte ihren schwarzen Porsche extra auf Hochglanz geputzt und fuhr die drei Heldinnen bis auf das Vereinsgelände am Seestern. Lisa-Marie Schütze und Selin Oruz saßen bei offenem Verdeck auf der Rückbank und stimmten „Oh, wie ist das schön“ an. Die Party konnte beginnen.
Für Schütze, Oruz und Annika Sprink war es ein unvergesslicher Tag, der mit der Ankunft des deutschen Olympia-Teams am Flughafen in Frankfurt begann. Im Sieger-Flieger hatten die drei Bronzemedaillengewinnerinnen mit der Hockey-Nationalmannschaft die Rückkehr in die Heimat hinter sich gebracht. Nach dem großen Empfang in Frankfurt ging es weiter nach Düsseldorf, wo Managerin Soubusta-Hoppe die drei Düsseldorfer Heldinnen abholte. „Bei offenem Verdeck durch Düsseldorfs Straßen zu fahren und laute Musik zu hören — das hatte schon etwas“, sagte Annika Sprink mit einem breiten Grinsen.
Auf dem Vereinsgelände des DHC erwarteten hunderte Mitglieder, Freunde, Vertreter der Stadt und Familienmitglieder die Medaillengewinnerinnen. Die Jüngsten unter ihnen bildeten ein langes Spalier mit Hockeyschlägern und DHC-Fahnen, durch das die drei Gefeierten sichtlich gerührt schritten und das Bad in der Menge genossen. Es gab jede Menge Applaus, Umarmungen und Schulterklopfer. „Wir wussten, dass wir empfangen werden, aber mit so vielen Menschen hatten wir nie gerechnet“, sagte Selin Oruz.
Auf einer kleinen Bühne ehrte der DHC seine Vorzeige-Athletinnen ausgiebig. Einen Sonderapplaus gab es für Lisa-Marie Schütze, die es auf drei Turniertore gebracht und mit ihrem Treffer zum 2:0 im Spiel um Platz drei gegen Neuseeland entscheidenden Anteil am Gewinn der Bronzemedaille hatte. Selin Oruz erzählte der Clubgemeinde und allen Gästen von ihrer Begegnung mit dem jamaikanischen Superstar Usain Bolt im Olympischen Dorf. Und natürlich gab es für jede der drei einen großen Blumenstrauß. Besonders viel Zeit nahmen sich die Medaillengewinnerinnen für die Jüngsten, denen sie unermüdlich jeden Foto- und Autogrammwunsch erfüllten.
Ein bittersüßerer Abend war es aber vor allem für Annika Sprink. Die 20-Jährige humpelte auf Krücken durch die Menge. Im Halbfinale hatte sich die Verteidigerin schwer verletzt und einen Kreuzbandriss zugezogen. Sprink erhielt den mit Abstand längsten Applaus und war schnell von ihren Gefühlen überwältigt. Dicke Krokodilstränen rannen über ihre Wangen. Die DHC-Gemeinde bewies jedoch ein feines Gespür und feierte Sprink ausgiebig mit Sprechchören, die Tränen waren kurz später schnell wieder weggewischt.
„Es war kein leichter Abend für mich. Nach dem langen Flug hat mir alles wehgetan, vor allem das Knie“, erzählte die Abwehrspezialistin, die mit einem roten und einem blauen Luftballon in den DHC-Farben an ihren Krücken ausgestattet worden war. „Es war schon immer mein Traum, von Olympia mit der Medaille um den Hals nach Hause zu kommen. Bei so einem Empfang vergisst man auch die großen Schmerzen.“ Lisa-Marie Schütze fügte hinzu: „Ich habe den DHC selten so voll erlebt, der Empfang war unbeschreiblich. Das war mindestens genauso ergreifend wie die Bronzemedaille zu gewinnen.“