EM: Auch Süß macht lustig
Der Borusse sorgt bei EM-Triumph im Teamwettbewerb für überraschenden Punktgewinn.
Düsseldorf. Da ist er also, der vierte EM-Titel für die Tischtennis-Nationalmannschaft in Folge. Und wieder einmal hat "Borussia Deutschland" einen großen Anteil daran.
Nicht alleine wegen Timo Boll, der natürlich seiner Rolle als Spitzenspieler und Weltranglisten-Zweiter voll gerecht wurde und mit seinem elften EM-Titel nun gleichauf ist mit Schwedens Tischtennis-Legende Jan-Ove Waldner.
Denn im Endspiel gegen Weißrussland wurde Christian Süß zum entscheidenden Mann: Im ersten Einzel lieferte der Deutsche Meister, der in Ostrava bislang noch nicht zu seiner Topform gefunden hatte, seine beste Leistung im Turnier ab und besiegte überraschend den Weißrussen und Weltranglisten-Siebten Vladimir Samsonow.
"Eigentlich ist er für gewöhnlich eine Klasse besser als ich, aber ich habe meine Chancen genutzt", sagt Süß. Sein Gegenüber bezeichnete die Niederlage anschließend "als richtungsweisend".
Im zweiten Einzel fuhr Boll recht sicher die 2:0-Führung mit dem Sieg gegen Defensivspezialist Evgueni Chtchetinine ein, ehe "Borussia Deutschland" zum dritten Mal zuschlug. Denn durch die Verletzung von Dimitrij Ovtchrov im Halbfinale (Anriss der Peronealsehne im linken Fußgelenk) musste Bundestrainer Jörg Roßkopf auf Patrick Baums Qualitäten hoffen.
"Ich habe fünf Spieler im Team, die ich bedenkenlos in so einem Finale aufstellen würde", sagte Rossi und sollte damit Recht behalten. Der 23-Jährige schlug die Nummer drei Weißrusslands, Pavel Platonov, mit 3:2, verwandelte nach 1:55 Stunde seinen ersten Matchball und krönte Deutschland zum vierten Mal in Folge zum Mannschafts-Europameister. "Es war mein erstes Finale, und ich war vorher schon nervös. Jetzt bin ich natürlich umso glücklicher", sagte Baum.
"Spielerisch haben wir nicht immer glänzen können, aber mental waren wir sehr stark", sagte Spitzenspieler Timo Boll, der aber die Feier mit seinen Mannschaftskollegen verschieben musste. Denn am Tag darauf ging es schon im Einzel und Doppel los, wo bis Sonntag die Entscheidungen fallen.