Football: Panther-Erfolg war zu teuer

Den Bundesligisten drücken Schulden von 50 000 Euro. Ein Darlehen soll den Engpass überbrücken, damit es sportlich weitergeht.

Düsseldorf. Der sportliche Erfolg mit dem Einzug ins Play-off-Halbfinale überdeckte die Misere der Düsseldorf Panther: Nach WZ-Informationen drücken den Football-Bundesligisten aktuell über 50 000 Euro Schulden. Teilweise sollen Dienstleister während der vergangenen Spielzeit noch nicht oder verspätet bezahlt worden sein.

Damit konfrontiert, räumt Vorstandsmitglied Marcel Friedrich ein, dass es sich „um eine mittlere fünfstellige Summe“ handelt, die in der Kasse fehlt. Ursache seien Altlasten, die der Klub vor sich hergeschoben habe. „Alte Rechnungen seien mit neuen Geldern“ beglichen worden.

Die Signale für den finanziellen Engpass waren schon während der Spielzeit deutlich: So konnten sich die Panther den Einzug in die Play-off-Runde gar nicht leisten. Ein Sponsor sprang kurzfristig ein, Spieler und Trainer bezahlten Übernachtungen im Viertelfinale und Halbfinale selbst.

Dem Vernehmen nach schossen Vorstandsmitglieder schon während der Saison Geld zu, wenn es finanzielle Zwänge gab. Trainer Martin Hanselmann war auch deshalb nicht zu halten, weil er bei einer Erweiterung auf eine Vollzeit-Trainerstelle einen finanziellen Ausgleich für die Aufgabe der Hälfte seines Unternehmens in Süddeutschland hätte bekommen müssen.

Das erinnert fatal an die Situation vor elf Jahren: Die Panther hatten es mit einer GmbH versucht, sich in sechsstelliger Höhe verschuldet und zogen die Notbremse mit dem freiwilligen Rückzug zum Neuanfang in der Regionalliga. Mit viel ehrenamtlichem Engagement und der Konzentration auf die Jugendarbeit wurde der Schuldenberg nach und nach verkleinert.

Aber offenbar nicht genügend. Von „Bankrott“ oder „Pleite“ könne aber keine Rede sein, versichert Friedrich. Ganz zu schweigen von drohender Insolvenz. „Wir haben ein Darlehen aufgenommen, das mit Zins und Tilgung ins Budget eingerechnet wird“, sagt Friedrich.

Die Liquiditätsplanung werde künftig fachmänisch überwacht, sagt Friedrich. „Wir kalkulieren sehr konservativ. Darüber hinaus haben wir massiv Kosten gesenkt.“ Ein Glücksfall sei daher der neue Sportdirektor und Trainer James Jenkins.

„Wir können kein Geld ausgeben, das dem Verein weh tut“, sagt Jenkins, betont aber auch, schlummerndes Potenzial wecken zu wollen. Friedrich und seine Vorstandskollegen konnte er überzeugen, vor allem mit seinen Gehaltsvorstellungen: „Wären die vielen Gespräche mit James nicht so positiv verlaufen, wären wir vermutlich ohne Cheftrainer in die Saison gegangen.“ Ein klares Zeichen dafür, wie ernst die Lage wirklich ist.