Fußball/Turu: Mit dem Donner kam das Tor

Die Turu setzt sich im Oberliga-Duell des Niederrheinpokals gegen Straelen mit 1:0 durch. Sonntag geht es zum KFC Uerdingen.

Düsseldorf. "König Aleks" hielt Einfahrt auf dem Turu-Platz. Das Sicherheitspersonal öffnete der dunkelroten Mercedes-Limousine mit Aleksandar Ristic am Steuer bereitwillig das Tor. Der Ex-Trainer der Fortuna hat in der Düsseldorfer Fußball-Szene immer noch einen guten Namen, der bei zarten Fingerzeigen in respektvollem Flüsterton die Runde machte. Derzeit ist Ristic Trainer des Oberligisten KFC Uerdingen, der sich nicht für den Niederrheinpokal qualifiziert hatte. So war Zeit für die Beobachtung der Zweitrunden-Partie der Ligakonkurrenten Turu und SV Straelen. Ristic dürfte sich aber kaum neue Erkenntnisse notiert haben. Das Spiel war so interessant wie Plakatwerbung für Trödelmärkte. Am Ende triumphierte die Turu mit 1:0 (0:0) durch einen Kopfballtreffer des eingewechselten Sükrü Ayranci nach einer Ecke. Gegner in der nächsten Runde am 25. November ist der Sieger aus der Partie PSV Wesel-Lackhausen (Bezirksliga) gegen VfB Homberg (Oberliga), die wegen Unwetters abgebrochen wurde und am 14. Oktober wiederholt wird. Ähnliches drohte der Turu: Ab der 80. Minute schüttete es, als wenn sich der Himmel ob des unansehnlichen Spiels übergeben müsste. Donner und Blitz schienen das Wecksignal für die Gastgeber gewesen zu sein, die Partie vor der drohenden Verlängerung zu entscheiden. "Ich hatte schon damit gerechnet, dass wir länger spielen müssen", gestand Turu-Trainer Frank Benatelli.

Es mangelte an Torchancen vor der spärlich besetzten Tribüne

Umso glücklicher war er über den verdienten Sieg und sein "glückliches Händchen" bei der Einwechslung von Torschütze Ayranci: "Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben geduldig auf unsere Chance gewartet." Das äußerte sich allerdings in statischem Mittelfeldspiel. Hinten stand Ralf Skrobisch meist in der eigenen Hälfte in der Höhe des Mittelkreises und wusste nicht so recht, wohin mit dem Ball. Das Umschalten geschah langsam und behäbig, als ob der Feiertag die Beine schwer machte. Im Mittelfeld fehlten die Ideen und die ordnende Hand.

So mangelte es an Torchancen - abgesehen von rund zehn munteren Minuten in der zweiten Hälfte. Nach guten Spielzügen vergaben allerdings Tahar Elidrissi (65.) und Samet Atulahi (69.) im Abschluss. "Natürlich ist das in einem Pokalspiel auch gefährlich, je länger es 0:0 steht", so Benatelli. Doch gefährlich wurde es nicht, weil Ayranci rechtzeitig traf und Straelen die meiste Zeit tief in der eigenen Hälfte stand.