Fußball: Turus vergebliche Punktejagd

Im Heimspiel gegen Oberhausen reichen dem Gegner 15 starke Minuten zum knappen Sieg.

Düsseldorf. Nach 75 Minuten hatte Stefan Emmerling genug gesehen. Gemeinsam mit seinen Trainerkollegen Joachim Hopp (Wuppertaler SV Borussia II) und Jürgen Luginger (KFC Uerdingen) verließ der Coach von Alemannia Aachen II das Paul-Janes-Stadion, den Schauplatz der Oberliga-Partie zwischen der Turu und Rot-Weiß Oberhausen. Emmerling hatte sich Hoffnungen auf einen Oberhausener Ausrutscher gemacht, der die Chancen seines Teams im Aufstiegsrennen erheblich verbessert hätte. Doch 15 starke Minuten Mitte der zweiten Hälfte genügten den Gästen, um den 2:1-Auswärtssieg über eine keinesfalls enttäuschende Turu perfekt zu machen. Die erste Spielhälfte dürfte noch ganz nach dem Geschmack des Aachener Übungsleiters gewesen sein.

1200 Zuschauer wollen die Turu im Paul-Janes-Stadion sehen

Vor 1200 Zuschauern erweckten die von Frank Benatelli trainierten Hausherren da noch den Anschein, wieder einmal ihrem Ruf als "Favoritenschreck" gerecht werden zu können. Besonders David Müller narrte die wacklige Defensive des Spitzenreiters einige Male. Bei einem frechen Heber aus 22 Metern erhielt der überragende Turu-Akteur sogar Szenenapplaus vom Oberhausener Anhang. Nach dem Seitenwechsel applaudierte das RWO-Publikum dann nur noch der eigenen Mannschaft. Die Gäste forcierten das Tempo und zeigten unbedingten Siegeswillen. Nachdem erneut Kaya nur den Innenpfosten traf (57.), war es eine Minute später Mike Terranova, der eine Hereingabe von Narewsky über die Linie drückte. Turu-Coach Frank Benatelli blies an der Seitenlinie verzweifelt die Wangen auf. Diese Geste wiederholte er, als der eingewechselte Jansen auf 2:0 erhöhte (63.) und den Spielverlauf damit auf den Kopf stellte. Der Anschlusstreffer von Lubo Chovanec (82.), volley aus der Drehung, hatte "Tor-des-Monats-Charakter". Letztlich blieb er aber bedeutungslos, da RWO-Keeper Christoph Semmler den Sieg festhielt. "Wir haben viele Dinge richtig gemacht. Taktik und Disziplin haben gestimmt. Letztlich hat bei uns der letzte Pass vor dem Abschluss meist nicht gestimmt. Oberhausen war uns in dieser Hinsicht ein kleines Stück voraus", so Frank Benatelli.

STATISTIK

Turu 80 - Oberhausen 1:2 Turu: Ritz - Sesterhenn, Skrobisch, Willems, Greve (77. Cannizzaro) - Weiß, Schulz-Winge, Heineke - Elidrissi (63. Gutic), Müller (72. Chovanec), Kizilaslan
Tore: 0:1 (58.) Terranova, 0:2 (63.) Jansen, 1:2 (82.) Chovanec