Basketball/Magics: Der letzte Mohikaner

Nur Nikolas Welling ist von den Zugängen der Magics vor der Saison übrig.

<strong>Düsseldorf. Auf Nikolas Welling passt das Bild vom "Letzten der Mohikaner". Also jenes Indianers, dessen Stammesmitglieder alle ausgestorben sind. Von sieben vorgestellten neuen Basketballern der Magics vor der Saison ist der 22-Jährige der einzig Verbliebene. "Irgendwie hat sich das so ergeben", sagt Welling und kann sich ein gequältes Lächeln nicht verkneifen, "aber ich werde probieren, die Stellung zu halten." Schließlich braucht ihn Magics-Trainer Robert Shepherd nicht nur an Samstagabend im Niederrhein-Derby gegen die Grevenbroich Elephants (18.30 Uhr, Halle Reisholz). "Wir müssen unseren besten Basketball bieten, denn Grevenbroich ist durch einige personelle Wechsel jetzt besser aufgestellt als im Hinspiel", sagt Shepherd, der weiterhin auf den verletzten Kapitän Björn Gieseck (Schulter-Nerv) verzichten muss. Dass Damon Jackson nach jetzt anderthalb Wochen im Training eine ähnliche Führungsfigur sein kann, ist ungewiss. An der bitteren Niederlage in Iserlohn (71:90) am vergangenen Wochenende konnte er nichts ändern. "Da hat das Team armselig gespielt", sagt der Trainer, "das hat ihn sicher auch beeinflusst."

Welling will in den kommenden Spielen Zeichen setzen

Welling widerspricht da nicht. Der 2,07-m-Mann kam aus der Regionalliga zu den Magics, will helfen, wo er kann, und vor allem lernen. Selbstkritik kann er schon: "Unsere Leistung in Iserlohn war schlecht. Da haben wir nach dem guten Start ins Spiel den Zug zum Korb verloren." Und woran hat das gelegen? "Das war Kopfsache - Verunsicherung. Einige haben abgeschaltet und sich in Einzelaktionen verzettelt", so Welling. Zu Beginn der Saison stand er häufiger auf dem Feld, als in Ezenwa Ukeagu und Björn Gieseck gleich zwei große Spieler ausfielen. Jetzt hat sich seine Spielzeit verringert, in Iserlohn durfte Welling nur zweieinhalb Minuten ran. "Sicherlich will ich mehr Spielzeit haben, aber meine Aufgabe sehe ich bei den Magics, Lücken zu schließen." Insgesamt sei er sehr zufrieden und könne sich eine weitere Saison im Trikot der Magics vorstellen. Doch darüber wurde noch gar nicht gesprochen. "Das wird sich noch ergeben." Für Shepherd zählt ohnehin nur das nächste der zehn verbleibenden Saisonspiele. Nach vier Niederlagen in fünf Partien ist es Zeit, in die Erfolgsspur zurückzufinden. Denn sonst werden die anstehenden Gespräche mit Partnern und Geldgebern über die kommende Saison unangenehm. Welling: "Ein guter Zeitpunkt, um Zeichen zu setzen."

Magics Düsseldorf - Grevenbroich Elephants

Wiedersehen I Mit den Grevenbroich Elephants kommt Marin Petric zurück an die alte Wirkungsstätte. Der Aufbauspieler war im Sommer in die Schweiz gewechselt (Boncourt) und kehrte Anfang dieses Jahres zurück in die 2. Bundesliga. "Hoffentlich ist er mit dem Geld und der Spielzeit, die er jetzt bekommt, glücklich", sagt Magics-Trainer Robert Shepherd.

Wiedersehen II Auf Seiten der Magics spielt in Rico Grier ein Ex-Grevenbroicher. Der US-Amerikaner war vergangene Saison bei den Elephants und wollte im Sommer höherklassig spielen. Als das nicht klappte, schloss sich der 24-Jährige den Magics an und lenkt seitdem das Spiel.

Andrang Zum "Krisengipfel", so drücken es die abstiegsgefährdeten Grevenbroicher aus, kommen mindestens 150 Gäste-Fans in die Reisholzer Halle. Trotz der zuletzt sportlich mageren Wochen zieht das Derby auch Magics-Fans an. Manager Patrick Seidel rechnet "mit rund 800 Zuschauern".