Galopprennen: Marseillaise erklingt am Grafenberg
Die Gaststute Kenhope aus Frankreich holt sich den Großen Preis, Smrczek gewinnt im „Rahmenprogramm“.
Düsseldorf. Eine Entscheidung fiel schon vor dem mit 35 000 Euro dotierten Großen Sparkassenpreis über 1600 Meter, einem Listenrennen für dreijährige und ältere Stuten, am Sonntag auf dem Grafenberg. Die Mitfavoritin Takenja aus dem Gütersloher Quartier von Andreas Wöhler war nicht in die Startbox zu bewegen. So war der Weg frei für Kenhope, deren indischer Besitzer Cyrus Poonawalla eigens in die Landeshauptstadt gereist war.
Unter Siegjockey Aurelien Lemaitre (25) gewann das französische Siegerteam um Trainer Henri-Alex Pantall (Beaupreau) in spektakulärer Manier, respektive fünf Längen Vorsprung. So blieben für die einheimischen Stuten nur die Platzgelder.
Artwork Genie (Trainer Jean Pierre Carvalho/Jockey Filip Minarik) sicherte sich mit einem guten Schlussakkord Rang zwei vor der Röttgenerin Wild Step (Trainer Markus Klug/Andreas Helfenbein) im Gefolge. Die Siegerin zahlte 21:10 und wird demnächst in einem Gruppe-Rennen in Irland antreten. Stimmngsvoll gestaltete sich auch die Siegerehrung auf dem Geläuf, als die Marseillaise trompetet wurde.
Auch die Düsseldorfer Trainerfraktion durfte sich über einen Treffer im Rahmenprogramm dieses sehr unterhaltsamen Renntages freuen. Sascha Smrczek gelang schließlich im 7. Rennen (10 000 Euro, Ausgleich III, 1600 Meter) mit der dreijährigen Stute Mary is back ein sehenswerter Treffer unter dem Mongolesen Bayarsaikhan Ganbat im Sattel.
Der Sparkassen-Renntag hat in der Landeshauptstadt eine 28 Jahre lange Tradition. Und auch diesmal pilgerten die Menschenmassen auf den Grafenberg. 20 000 Gästekarten hatten die Stadtsparkasse Düsseldorf und ihre Geschäftspartner im Vorfeld verteilt. Am Ende sah man nur zufriedene Mienen, ob beim Veranstalter oder bei den Sponsoren.
Grund zum Jubeln hatte Peter Michael Endres, der als Präsident des Veranstalters und Mitbesitzer der dreijährigen braunen Stute Bella Donna eine Siegerin im Rahmenprogramm vom Geläuf abholen durfte. Der Belgier Stephen Hellyn zeigte dabei einen blitzsauberen Erfolgsritt, der mit 5000 Euro Siegprämie honoriert wurde.
Eine Disqualifikation erlebten die 15 350 Besucher bei bestem Rennwetter gleich im einleitenden Rennen. Eigentlich hatte die zweijährige Stute Weichsel aus dem Kölner Erfolgsquartier von Trainer Markus Klug (Köln-Rath), dem Führenden der deutschen Trainerstatistik, unter Jockey Andreas Helfenbein leicht mit eineinviertel Längen gewonnen.
Doch die Stewards (Rennleitung) legten Protest gegen die Siegerin ein, weil sie im Einlauf nicht gerade geblieben war und eine Gegnerin (Polarstern) behindert hatte. Dadurch kam Ebeltoft (Gestüt Ebbesloh) für den Kölner Trainer Peter Schiergen unter dem designierten deutschen Jockeychampion Adrie de Vries am grünen Tisch zum unerwarteten Sieg.