Marathon: Endeshaw verspricht einen Streckenrekord

Lokalmatador André Pollmächer möchte seine Bestzeit klar unterbieten.

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Düsseldorf. Die Atmosphäre am Freitag am Düsseldorfer Flughafen könnte zu Höhenflügen inspirieren. Bei der Präsentation einiger Spitzenläufer und des vom Flughafen zur Verfügung gestellten Führungsfahrzeugs gab es direkt einige Ankündigungen von Spitzenleistungen. „Ich breche den Streckenrekord“, sagte der Teilnehmer mit der schnellsten persönlichen Bestzeit.

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Obwohl der Äthiopier Endeshaw Negesse bereits seit über einem Jahr keinen ernsthaften Wettkampf mehr bestritten hat, ist er sicher, unter 2:06 Stunden laufen zu können, um damit den Rekord aus dem Vorjahr seines Landsmanns Debele Debele (2:07,48) zu knacken.

Doch nicht er allein kommt dafür in Betracht, denn im Hinblick auf den Zweikampf Äthiopien gegen Kenia könnten sich die Experten an der optimierten Strecke auch vorstellen, dass andere Starter in den Kampf um den Sieg eingreifen, da insgesamt 24 schnelle afrikanische Athleten am Start um 9 Uhr sind - unter anderem Moses Masai mit der Glücksnummer 7.

Dieser Talisman hat in der Vergangenheit auch bei den Läuferinnen gewirkt. Ob aber diesmal die Amerikanerin Annie Bersagel in die Phalanx der schnellen Afrikanerinnen einbrechen kann, ist eher unwahrscheinlich. „Eine Zeit unter 2:30 Stunden habe ich mir vorgenommen“, sagte die 13. der diesjährigen Halbmarathon-WM in Kopenhagen, die ihre Bestzeit in Düsseldorf deutlich unterbieten möchte.

Einen ähnlichen Versuch unternimmt auch Lokalmatador Andre Pollmächer. Der Wahl-Düsseldorfer muss auf das Fußball-Spiel seiner Lieblingsmannschaft in der Arena heute verzichten. Der gebürtige Sachse hätte sonst gerne das Team aus Aue angefeuert. Doch er nimmt seinen Auftritt beim Marathon ernst und strebt im Teamwork mit einer größeren Gruppe auch eine neue Bestzeit an. Pollmächer möchte bei 2:11 Stunden ins Ziel kommen und würde damit seine Marathon-Bestzeit um runde zwei Minuten verbessern. Realistisch ist auf jeden Fall eine 2:12er Zeit, sollte er das Rennen nicht zu schnell angehen.

„Ich fühle mich fit und gut vorbereitet“, sagte Pollmächer. „Ein Marathon bleibt unberechenbar, und die Wahrheit liegt draußen auf der Strecke“, sagte Pollmächer und versuchte damit, sich den Druck, der auf ihm lastet, zu nehmen. „Ab Kilometer 35 geht es erst richtig los. Mal sehen, ob die Gruppe dann noch funktioniert. Mir liegt der Kurs auf jeden Fall.“

Nach Düsseldorf müsse man nicht weit reisen, um schnell unterwegs zu sein, meinte der Lokalmatador. „Die Strecke wird immer schneller und beliebter bei den Topathleten“, erklärte der 31 Jahre alte Läufer. Dass er aber zu den Athleten auf dem Podium zählen wird, die mit einem echten Olivenzweig aus dem Hain in Marathon „bekränzt“ werden, dürfte sehr unwahrscheinlich sein.