Feldhockey: Großes Talent wagt den Sprung zum DHC
Der Düsseldorfer HC startet am Wochenende mit Julius Meyer in die Rückrunde — gegen Sachsenwald und Klipper Hamburg.
Düsseldorf. Der 19-jährige Julius Meyer gilt als eines der größten Talente im deutschen Hockeysport. Nun hat er mit seinem Wechsel zum Düsseldorfer HC für viel Euphorie beim Zweitligisten gesorgt. Düsseldorfs Trainer Uli Bergmann spricht von „einem Signal mit Außenwirkung“: „Julius’ Wechsel zeigt, dass auch außerhalb des Clubs wahrgenommen wird, dass sich bei uns etwas tut und wir den richtigen Weg gehen.“
Ähnlich groß wie die Freude am Seestern war jedoch auch die Irritation beim Ex-Club Uhlenhorst Mülheim. Denn Julius verabschiedete sich als amtierender Deutscher Hallenmeister und kann nach nur zwei Jahren im Erwachsenenbereich auf weitere zwei Endrundenteilnahmen, sowie eine EHL-Saison zurückblicken.
Man sollte meinen, dass es für einen Jugendnationalspieler mit entsprechenden Ambitionen und Perspektiven kein besseres Umfeld geben kann. „Rein perspektivisch gesehen haben mich viele Leute gefragt, was ich für einen Quatsch mache. Ich habe ja auch meine Spielzeiten bekommen“, sagte Meyer. „Aber ich hatte am Uhlenhorst kein Selbstvertrauen, weil die Stimmung auf und neben dem Platz trotz des Erfolgs nicht stimmte.“
Sein Bruder Felix, der im Sommer letzten Jahres ebenfalls von der Ruhr an den Seestern gewechselt war, stand dem fünf Jahre jüngeren Bruder beratend zur Seite. „Mein Bruder hat mir gesagt, dass in dieser Mannschaft das Gefüge stimmt und man sich als Teil von diesem fühlen kann. Und wenn er das sagt, vertraue ich ihm“, sagte Meyer.
Sportlich hat Julius den älteren Bruder längst überholt, während Felix sich nun auf sein Medizinstudium konzentriert, stehen Julius besonders im internationalen Bereich noch sämtliche Höhepunkte bevor. „Er ist immer noch in vielen Dingen mein Vorbild — allerdings nicht mehr so sehr auf dem Platz“, meint Julius schmunzelnd.
Auch für Julius ist eine harte Zeit angebrochen, denn gleichzeitig mit Rückrundenbeginn der 2. Liga stehen nun auch sämtliche Abiturprüfungen an. Aber damit nicht genug, denn für die anstehende U 21-EM im Sommer muss Julius auch zusätzlich zum Vereinstraining hart an sich arbeiten. Für ihn geht es nun nach der U 18 darum, sich auch im Junioren-Team als Leistungsträger zu etablieren.
Auch für Julius' persönliche Perspektive ist es von entscheidender Bedeutung, dass dem DHC in dieser Saison die Rückkehr in Deutschlands Oberhaus gelingt. „Ich habe mit dem Bundestrainer vor dem Wechsel gesprochen; und er hat mich in der Entscheidung bestärkt. Allerdings hat er schon erklärt, dass ich auf kurz oder lang schon in der ersten Liga spielen muss“, sagte der Jugendnationalspieler.