Polo: Pferde und Gauchos werben für schnellen Sport
Der „High Goal Cup“ hat erneut für viel Begeisterung unter den 5000 Zuschauern gesorgt.
Düsseldorf. Düsseldorf ist bekannt für seine Extravaganz. So ist es auch wenig verwunderlich, dass vor den Toren der Stadt An der Reith, Deutschlands höchstdotiertes und bestbesetztes Poloturnier ausgetragen wird. Zehn Jahre lang musste die Landeshauptstadt ohne ein Poloturnier leben. Erst im vergangenen Jahr fand der Sport zurück in die Landshauptstadt. Initiator und Veranstalter ist Christopher Kirsch. Er ist gleichzeitig Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und nahm auch am Turnier am Wochenende teil.
Beim "Berenberg High Goal Cup", der sportlich wertvollsten Turnierform weltweit, traten von Freitag bis Sonntag einige der besten Spieler Deutschlands sowie starke argentinische Profis an. Polo ist in Argentinien neben Fußball Volkssport Nummer eins. Von dort kommen auch die besten Spieler der Welt.
Zudem kommen die für Polo am besten geeigneten Pferde aus dem zweitgrößten Land Südamerikas. Sie sind eine Mischung aus argentinischem Landpferd und englischem Vollblüter. In Deutschland ist Polo immer noch eine Randsportart. Es gibt rund 400 Amateure und eine Hand voll Profis. Dabei ist Polo eine der ältesten Mannschaftssportarten der Welt.
An den drei Turniertagen kamen 5000 Zuschauer auf die Anlage in Kalkum. Dieser gute Zuspruch freut Krisch natürlich: "Wir wollen Polo in Deutschland bekannter machen". Für das Turnier hat Kirsch seine Beziehungen zu den argentinischen Spielern genutzt. "Um so ein Turnier zu veranstalten, braucht man nicht nur Geld, sondern vor allem persönliche Verbindungen zu den Stars dieses Sports", erklärt Kirsch.
Der Aufwand für so ein Turnier ist groß. Jeder Spieler bringt vier bis fünf Pferde mit. So viele sind nötig, da ein Pferd nie länger als ein Chukker, ein Spielabschnitt, der siebeneinhalb Minuten dauert, geritten werden darf.
Da für den unerfahrenen Beobachter die Regeln und Feinheiten des Spiels nur schwer zu erkennen sind, kommentiert bei Turnieren üblicherweise ein Fachmann. Über das gesamte Wochenende war das Alexander Schwarz. Er spielt selbst Polo, doch auch eine Karriere als Sportreporter wäre möglich.
Mit hoher Geschwindigkeit kommentierte er das Geschehen auf dem Feld und erkannte in dem Gewühl von Spielern und Pferden jede Finesse dieses Sports. Die Veranstalter waren mit dem Turnier sehr zufrieden und sind zuversichtlich, es auch nächstes Jahr wieder An der Reith auszutragen.