Radsport-Fest rund um die Kö

Die 40. Auflage bot vor 15 000 Zuschauern viel Spaß und Sport für kleine Leute und große Stars.

Düsseldorf. Marie Johannpeter war einfach nicht zu bremsen. Das fünfjährige Mädchen aus Recklinghausen befand sich auf der Kö längst in der zweiten Runde während die meisten anderen Kinder noch nicht das Ziel des eigentlich über nur eine Runde gehenden Rennens erreicht hatten.

Beim Einlage-Wettkampf "Fette Reifen" sorgten also die Kleinsten für das größte Vergnügen. "Ich bin Zweiter geworden", meinte Trevor Flint trotzig, vielleicht weil es für ihn keinen Pokal gab. Dieser junge Mann war aber ein Gewinner, denn auch er machte Werbung für den Radsport und erhielt "wenigstens" ein T-Shirt.

Insgesamt trugen 45 Kinder maßgeblich zum Gelingen des Radrennens "Rund um die Kö" bei. "Das wird bestimmt zu einer festen Einrichtung werden", erklärte Uschi Siemes, die sich liebevoll um die jüngsten Starter der 40. Auflage des Traditionsrennens gekümmert hatte.

Als Marie die Strecke dann doch noch verlassen hatte, machten sich zum Abschluss die Elitefahrer auf die 80 Runden rund um die Düsseldorfer Prachtstraße. 15 000 Zuschauer sahen ein schnelles Rennen. Ein Fahrer oder eine Gruppe konnten sich zunächst nicht absetzen.

Erst Mitte des Rennens riss eine mit fast allen Topfahrern besetzte Gruppe aus. Darin fuhr auch Ralf Grabsch. Der Teamkollege von Erik Zabel verausgabte sich aber so beim Hochhalten des Tempos, dass er mit der Entscheidung nichts mehr zu tun hatte. Der Tour-de-France-Starter rollte schließlich als Letzter der 15-köpfigen Spitzengruppe über die Ziellinie.

Die Entscheidung fiel auf den letzten beiden Kilometern. Andre Schulze (Team Whirlpool) inszenierte einen Fluchtversuch, dem nur Vorjahressieger Christian Lademann (Sparkasse) folgen konnte.

"Ich musste etwas Überraschendes machen", erklärte Schulze, der seinen Konkurrenten schließlich auf der Zielgerade bezwingen konnte. "Ich hatte zum Schluss nicht mehr die besten Beine und hätte wohl gegen Gerald Ciolek im Zielsprint keine Chance gehabt", erklärte der Sieger, der nicht nur einen guten Tag hatte, sondern auch in Düsseldorf immer wieder gerne aufs Rad steigt. "Mir liegt der enge Kurs, aber in diesem Jahr war das Rennen so stark besetzt wie lange nicht mehr."

Dafür hatte vor allem Renndirektor Udo Hempel gesorgt, der mit seinem Team viel Kreativität und Einsatz zeigte, um eine sehenswerte Veranstaltung auf die Beine zu stellen. "Bis auf ein paar Kleinigkeiten was das Rahmenprogramm angeht, sind wir zufrieden", so Hempel. "Rund um die Kö war wieder ein Baustein für die Sportstadt Düsseldorf."