Volleyball: Deutsche Spieler träumen von einer voller Halle
Im Rather Dome herrschen beste Voraussetzungen für das Nationalteam, um mit drei Siegen den Weg nach Peking zu ebnen.
Düsseldorf. Simon Tischer schaut noch einmal an die Decke des Rather Dome, hoch zum großen Videowürfel: "Das sind echt prima Bedingungen." Die Scheinwerfer sind seitlich angebracht, gerade für den Zuspieler des Volleyball-Nationalteams ist das wichtig.
Denn sein Blick geht meist nach oben, wenn die Annahme (möglichst) hoch zum Netz kommt. Dann muss er die Bälle pritschend auf seine Angreifer verteilen. Scheinwerfer würden da nur stören.
Björn Andrae, Jochen Schöps und Co. sollten die Bälle dann möglichst im Feld des Gegners unterbringen. Ganz gleich ob die Gegner aus Taiwan, Kuba oder Spanien kommen. Denn von Freitag bis Sonntag zählt jeder Punkt, nur drei Siege bringen die Deutschen zu den Olympischen Spielen nach Peking. Sie haben es der Stadt Düsseldorf zu verdanken, dass sie diese Chance noch haben.
Nur weil Deutschland den Zuschlag als Ausrichter bekam, darf die Mannschaft von Bundestrainer Stelian Moculescu teilnehmen. Der 58-Jährige gibt sich im Vorfeld gelassen, legt auch schon mal selbst Hand an, wenn die seitliche Netzbegrenzung ("Antenne") von zu vielen Bällen ins Netz lose geworden ist.
Seit Montag trainiert die Nationalmannschaft im Dome auf Parkett und mit den Eishockey-Bänken an der Seite, um sich an die Bedingungen gewöhnen zu können. Tischer findet es prima: "Die Halle ist imposant, in Deutschland sind solche Hallen im Volleyball nicht unbedingt üblich." Er kommt als Meister und Pokalsieger vom VfB Friedrichshafen und strotzt vor Selbstbewusstsein.
Im Kampf um den Stammplatz hat er derzeit die Nase vorn vor Frank Dehne. Kollege Schöps, der in Russland ähnlich große Hallen kennt, hofft auf die Unterstützung der Zuschauer: "Wir träumen von einer vollen Halle. Das würde den Heimbonus verstärken." Hier in den Tagen vorher trainieren zu können, sei schließlich auch nicht zu verachten. Schöps: "So langsam kommt die Wettkampfstimmung, jetzt kann es losgehen."