Tischtennis: Boll hat eine Hand am Pokal
Borussia gewinnt das Final-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft mit 6:2. Der TTC Frickenhausen ist damit fast chancenlos.
Düsseldorf. Damals, vor fünf Jahren, feierte Bastian Steger den Gewinn der deutschen Tischtennis-Meisterschaft mit Borussia wohl am ausgiebigsten. Unvergessen ist sein entscheidender Sieg in Grenzau, nach dem die Düsseldorfer den Pokal in die Höhe stemmen durften.
Das werden sie wohl in diesem Jahr erstmals seitdem wieder tun können, und Steger wird leer ausgehen. Dabei sorgte der Nationalspieler mit dem Einzel-Sieg gegen Dimitrij Ovtcharov für einen der zwei Ehrenpunkte beim 2:6 seines TTC Frickenhausen gegen die Borussia. Damit verhinderte der Ex-Borusse aber nicht, dass jetzt alles angerichtet ist für die große Meister-Party am kommenden Samstag in der Halle an der Karl-Hohmann-Straße.
Selbst wenn Borussias Manager Andreas Preuß nach dem ersten Play-off-Finale um die Deutsche Meisterschaft auf die Euphoriebremse tritt: "Jetzt sind wir nur noch einen Millimeter vom Titel entfernt. Doch dieser Millimeter kann noch ziemlich weit sein."
Preuß mahnt zu absoluter Konzentration und Entschlossenheit im Rückspiel. Bei aller Freude über den Sieg: "Wir sind absolut glücklich, aber auch froh und erleichtert. Wir haben dem Druck standgehalten und auch in den entscheidenden Phasen hochklassiges Tischtennis gezeigt."
So müsste es jetzt schon mit dem Tischtennis-Teufel zugehen, wenn die Borussia nicht den 21.Titel holen würde. Sie kann sich sogar eine 2:6-Niederlage leisten, dank der besseren Platzierung in der Hauptrunde gegenüber Frickenhausen. Doch nach der Glanzvorstellung in der Halle auf dem Berg vor allem von Timo Boll, der mit drei Punkten einmal mehr der Garant für den klaren Erfolg war, zweifelt kaum einer mehr an einem weiteren Sieg.
Als Boll am Samstag um 16.42 Uhr vor 1300 Zuschauern seinen dritten Matchball zum 3:0 über Ma Wenge verwandelt hatte, war der Jubel groß. Zumindest in Düsseldorfer Reihen. "In diesem Hexenkessel zu bestehen, ist nicht selbstverständlich", sagte Borussia-Trainer Dirk Wagner.
Mit zwei Erfolgen in den Auftaktdoppeln legten die Borussen den Grundstein. Timo Boll gewann anschließend deutlich gegen Bojan Tokic und brachte seine Farben mit 3:0 in Front. Nachdem Christian Süß gegen Ma Wenge knapp mit 2:3 verloren hatte, witterten die Hausherren Morgenluft. Doch Petr Korbel stellte anschließend mit einem Viersatz-Erfolg über Patrick Baum den alten Abstand wieder her.
Die Niederlage von Dimitrij Ovtcharov gegen Steger (2:3) konnten die Düsseldorfer verschmerzen, da Boll und Christian Süß mit überzeugenden Auftritten nach der Pause den Endstand herstellten.
Somit kam Bastian Steger nicht zu einem zweiten Einzel und musste anschließend die Stärke seines Ex-Teams anerkennen: "Das war heute eigentlich der Unterschied zwischen beiden Mannschaften, wie man ihn erwartet hat. Jetzt feiern wir halt unsere Vizemeisterschaft."