Kein Feuerwerk zum Abschied
Mit 34:27 besiegt die HSG das Team aus Obernburg. Nur 510 Zuschauer sehen das Heimspiel.
Düsseldorf. In ihrem letzten Heimspiel drehten die scheidenden Spieler der HSG Düsseldorf noch mal richtig auf. 21 von 34 Treffern gingen beim 34:27 (17:14) gegen Zweitligaschlusslicht TuSpo Obernburg auf das Konto von Brack, Fölser, Novickis, von Gruchalla, Wernicke und Hansen, die allesamt zum letzten Mal in Reisholz das gelbe HSG-Leibchen überstreiften. Lediglich Torhüter Matthias Puhle konnte nicht aktiv eingreifen. Eine im Abschlusstraining erlittene Zerrung zwang den zukünftigen Balinger auf die Bank. Almantas Savonis gab mit über 20 gehaltenen Bällen jedoch eine gute Figur ab.
Was man über einen Großteil seiner Mitspieler nicht sagen konnte. „Wir wollten uns mit einem Feuerwerk verabschieden“, sagte Ronny Rogawska. „Leider sind wir nach 15 Minuten nachlässig geworden, haben freie Chancen vergeben und den Gegner eingeladen, wieder ins Spiel zu kommen.“ Dazu gesellte sich eine ungewohnt hohe Zahl an Fehlpässen und Missverständnissen. Auch wenn es Obernburg in einem schwachen Spiel nicht viel besser machte, ging der designierte Absteiger aus Unterfranken in der 40. Minute beim 20:21 erstmals in Führung.
Erst nach Rogawskas Auszeit und einer 8:0-Serie gelangten die Hausherren wieder auf die Siegerstraße. Hier tat sich vor allem Kreisläufer Patrick Fölser hervor, der mit viel Einsatz vier Treffer binnen acht Minuten beisteuerte. „Dass ich es noch kann, wusste ich immer“, sagte der Österreicher, dem ein unterschriftsreifer Dreijahres-Vertrag von Westwien vorliegt. „Wenn ich gespielt habe, habe ich stets Leistung gebracht.“ Dass sich bei den anderen Abwanderern zu einigem Wehmut auch eine Spur Enttäuschung mischte, lag auch am mageren Besuch bei der samstäglichen Abschiedszeremonie. Gerade einmal 510 Zuschauer verloren sich im Castello und sorgten nicht eben für die Kulisse, die Fölser und Co mit zusammen 28 Jahren Vereinszugehörigkeit verdient gehabt hätten. Immerhin ist Minimalziel Platz drei jetzt gesichert.
Verfolger Bittenfeld liegt zwei Zähler und 62 Tore Differenz hinter der HSG. Die mögliche Entscheidung im Aufstiegsrennen konnte der Bergische HC indes knapp auf den letzten Spieltag vertagen. Durch den Sieg gegen Bietigheim und weiterhin einem Punkt Rückstand wird die Entscheidung am kommenden Wochenende im Fernduell mit Hüttenberg fallen. Für Düsseldorf geht es gegen Neuhausen.
„Ich hatte mir persönlich eine andere Saison erhofft. Aber der Verein hat auf die jungen Spieler gesetzt. Das muss man auch verstehen.“
Patrick Fölser (34), scheidender HSG-Kreisläufer
„Der Wechsel 2006 nach Düsseldorf war ein guter Schritt. Jetzt kommt der nächste.“
Matthias Puhle (25), HSG-Torhüter
„Ich hoffe, dass es für mich mit der ersten Liga klappt. Es gibt mehrere Gesprächspartner.“
Florian von Gruchalla (21), der den Verein verlässt