Nach dem Abstieg So stellt sich der SC Düsseldorf-West für die Bezirksliga neu auf
Düsseldorf · Nur sechs Spieler bleiben dem SC West nach dem Abstieg erhalten.
Wenn der SC West einen Nutzen aus dieser gerade abgelaufenen Katastrophensaison hätte ziehen können, dann wäre dies der Vorteil der Planungssicherheit in Anbetracht des sich schon sehr früh abzeichnenden Abstiegs aus der Fußball-Landesliga gewesen. Doch es wirkt nicht so, als hätten die Oberkasseler bislang Kapital aus diesem Umstand schlagen können. Zwar kann Trainer Günter Abel aktuell schon 16 Akteure für die kommende Bezirksliga-Spielzeit einplanen. Unter ihnen befinden sich aber auch der A-Junior Charly Klein und einige Spieler aus der zweiten Mannschaft, die in der abgelaufenen Saison gerade in die Kreisliga B abgestiegen ist. Gezielte Verstärkungen von Außen, die dem SC West so gut zu Gesicht stehen würden, sucht man auch jetzt wieder vergeblich.
So erinnert manches an den Sommer 2022, als man es an der Schorlemer Straße nach dem Abstieg aus der Oberliga auch versäumte, die sportliche Zukunft aktiv zu gestalten. Die Spätfolgen dieses Fehlers bekommt der Klub nun zu spüren und zugleich die Quittung für schon seit geraumer Zeit verkümmerte Strukturen im sportlichen Bereich. Wie schon sein Vorgänger Goran Tomic stand auch Günter Abel in der letzten Saison so ziemlich alleine da und musste sich um Dinge kümmern, die eigentlich nicht im Zuständigkeitsbereich eines Trainers liegen. „Da verbrennt man schon viel Energie, die man hätte besser einsetzen können“, klagt der 58-Jährige.
Von der Kaderplanung war da noch gar nicht die Rede. Auch sie hakt (wieder einmal) gewaltig, auch weil es an personellen Kapazitäten mangelt. Dass sich Abel-Kumpel Stephan Rittmann in der Rückserie zwar einige Spiele in der Umgebung angesehen hat, um potenzielle Neuzugänge zu sichten, war zwar löblich, brachte aber nicht viel. „Wir hatten dann zwar eine Liste an Namen. Aber bis dann der Kontakt zu den Spielern hergestellt war, waren wir meist zu spät“, erklärt Abel. Die Neuen liefen dem SC West daher eher zu.
Einige Spieler sollen aus der zweiten Mannschaft kommen
So wie Ralf Appiah (Rather SV), der im Probetraining überzeugte, oder Aleksandar Zlateski (Hellas Düsseldorf). Für den neuen Weg, den Günter Abel mit dem SC West bestreiten will, steht Jan Vintila (DSC 99), der zu Jugendzeiten schon an der Schorlemerstraße gekickt hat. „Ich will eine Mannschaft zusammen stellen ,die sich mit dem Klub identifiziert und Spaß am Fußball hat“, sagt der Ex-Profi. Da passt es zumindest auch ins Bild, dass mit Ben Krümpelmann, Hendrik Mertes, Simon Hörster, Issey Sekiguchi, Loris Thyret oder Noel Tsopotsidis auch einige Spieler aus der zweiten Mannschaft hochgezogen werden sollen. „Sie können Fußball spielen. Nun müssen wir zusehen, dass sie auch fit werden“, sagt Günter Abel. Aus dem Kader, der in der vergangenen Saison sang- und klanglos aus der Landesliga abstieg, bleiben neben den erst in der Winterpause gekommenen Torsten Pyka, Nail Mazlumovski, Samet Caliskan und Vitaliy Golik auch die beiden 37-jährigen Martin Wagner und Maciej Zieba erhalten. Man darf gespannt sein, wie sich die Ex-Profis in der Bezirksliga zurechtfinden und ob sie im Herbst der Karriere noch einmal gewillt sind, beim Neuanfang voranzugehen. Günter Abel jedenfalls ist mit dem Stand der Planungen in Anbetracht der Bedingungen zufrieden. Gesucht werden aber in jedem Fall noch ein Torhüter und ein Stürmer, der weiß, wo das Tor steht.