Düsseldorf Sportfreunde Gerresheim wollen mehr als nur Derbysiege

Der TuS soll kein Bezugspunkt mehr sein, es geht um langfristige Ziele. Alle Leistungsträger sind geblieben.

Foto: Bischof

Düsseldorf. Wer in Gerresheim Fußball spielt, der hat immer auch den Konkurrenten im Blick. Ob der TuS oder die Sportfreunde - vor jeder Saison klingen die Ziele der beiden Kreisligisten ähnlich: Der Tabellenplatz? Zweitrangig. Wichtiger ist es, die Derbys zu gewinnen und am Ende vor dem ungeliebten Nachbarn zu stehen.

Frank Pfleging, neuer Sportlicher Leiter der Sportfreunde, will das nicht mehr mitmachen. „Wir standen in den vergangenen fünf Jahren immer vor dem TuS, das kann nicht mehr der Anspruch sein“, sagt der 49-Jährige. Um nicht missverstanden zu werden, schiebt er schnell hinterher, dass er die Derbys auch weiterhin gewinnen will, das Team von der Glashütte soll aber nicht länger der Bezugspunkt sein. Vielmehr geht es um höhere Ziele: „Wir wollen in den nächsten zwei Jahren aufsteigen.“

Auch nach dieser Saison, die am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei Büderich II beginnt, würde sich Pfleging nicht gegen den Sprung in die Bezirksliga wehren, weil nach derzeitigem Stand aber nur eines von 20 Teams der neuen eingleisigen Kreisliga A aufsteigt, „wollen wir den Druck für unsere vielen jungen Spieler nicht erhöhen“, sagt der Sportchef, für den es dieser Saison Priorität hat, Voraussetzungen für eine langfristige Entwicklung zu schaffen.

Deswegen muss nun jeder Trainer — von den Bambini bis zur ersten Mannschaft — einen Trainerschein haben. In all diesen Teams soll dasselbe System gespielt werden, damit der Übergang für den Nachwuchs nicht zu schwierig ist. Zudem gibt es nun ein Patenschaftsmodell: Die Spieler der ersten Mannschaft besuchen mindestens alle 14 Tage das Training einer Jugendmannschaft, um die Identifikation mit dem Verein zu verstärken.

Die ist aber schon jetzt ausgeprägt: Kaum ein Leistungsträger verließ das Team von Trainer Werner Nowak in den vergangenen Jahren, im Gegenzug kamen andere, die sich höherklassig versucht hatten, zurück: Tim Gast (TuRU), Daniel Palac (Rath) und Patrick Kosselt (Eller) sind nur die jüngsten Beispiele.