Tennis: Spannung im Rochusclub
Bundesliga: Eine Aufholjagd bringt das Team von 0:3 auf 3:3. Korolev dreht auf dem Waldplatz auf.
Düsseldorf. Der Waldplatz im Rochusclub ist oft Tatort für besondere Spiele. Dicht gedrängt sitzen oder stehen die Tennisfans am oder oberhalb des Courts. Die Nähe zu den Protagonisten, die auf der roten Asche dem gelben Filzball nachjagen, ergibt eine intensive Atmosphäre.
Evgeny Korolev für den Rochusclub und Ruben Ramirez-Hidalgo für Blau-Weiß Halle wussten dies zu schätzen. Kein Ball wurde verlorengegeben, kein Weg war zu weit, um den Punkt zu machen. Es war eine hitzige Partie, in der der Russe schon mit 4:6, 5:6 hinten lag und Ramirez-Hidalgo zum Matchgewinn aufschlug.
Mit großem Kampfgeist rettete sich Korolev in den Tiebreak, nach dessen Gewinn er auch den entscheidenden Champions Tiebreak für sich entscheiden konnte. Dabei profitierte er nach einer Schiedsrichterentscheidung von dem lautstarken Protest seines spanischen Gegners, bei der sogar der Hauptschiedsrichter gerufen werden musste. Ramirez-Hidalgo verlor die Konzentration und das Match.
Wortgefechte und kleine Handgreiflichkeiten gab es dann nach dem Sieg Korolevs zwischen Spielern und Betreuern, mittendrin Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler, der als Schlichter schließlich alles unter Kontrolle brachte. Mit versöhnlichen Gesten ging dann ein denkwürdiges Match zu Ende, allerdings war es der einzige Einzelsieg für den Rochusclub an diesem Nachmittag.
Mit 1:3 lag Düsseldorf hinten, obwohl Irmler erneut eine Top-Besetzung aufgeboten hatte. Vier Top 100-Spieler waren für die Gastgeber im Einsatz. "Bei uns ist in dieser Saison meist der Wurm drin. Egal wer spielt, es läuft nicht so wie ich es mir vorgestellt habe", sagt Irmler. Das begann gestern mit Albert Montanes. Im ersten Satz gegen Viktor Troicki zog sich der Weltranglisten-51. eine Rückenverletzung zu und musste aufgeben.
Selbst Ballzauberer Fabrice Santoro konnte auf dem Centre Court kaum einen seiner Zauberschläge anbringen. Nach der Zwei-Satz-Niederlage des Franzosen gegen Santiago Ventura stand es sogar 0:3. Nach Korolevs Sieg setzte der Rochusclub dann in den beiden abschließenden Doppeln zur Aufholjagd an. Und die war von Erfolg gekrönt.
Letztlich war es wieder ein Herzschlag-Duell im letzten Doppel zwischen Korolev-Zverev und Troicki/Eschauer. Die Entscheidung fiel im Champions-Tiebreak, den der Rochusclub mit 10:8 für sich entscheiden konnte. Damit stand es 3:3. Trotzdem fällt das Irmler-Team auf Rang sechs zurück, weil Neuss gewinnt.