Tischtennis: Borussia setzt auf Teamstärke
Düsseldorfer gewinnen mit 3:2 gegen Niederösterreich.
Düsseldorf. Ohne Timo Boll geht es nicht — aber nur mit ihm alleine eben auch nicht, wenn es bei der Borussia für gehobene Ansprüche reichen soll. Das hat Manager Andreas Preuß besonders betont. Kurz vor Mitternacht am Mittwochabend sollte sich diese Prognose bewahrheiten: Denn es war nicht etwa Boll alleine, der mit zwei Siegen den Grundstein legte.
Vielmehr holte jeder der drei angetretenen Düsseldorfer Tischtennis-Profis einen Erfolg, und so war das 3:2 beim SVS Niederösterreich im ersten Champions-League-Halbfinale ein echter Team-Erfolg. Preuß musste anschließend erst einmal durchatmen: „Das war das härteste Spiel der Saison. Trotz des Sieges sind wir noch lange nicht durch und müssen noch besser vorbereitet in das Rückspiel gehen.“
Denn obwohl der Gegner nur noch mit österreichischen Staatsbürgern statt mit Legionären aus Asien antritt, setzte Niederösterreich seine bisher überzeugenden Vorstellungen in der Königsklasse fort. Dabei war Ex-Weltmeister Werner Schlager verletzungsbedingt nicht einmal dabei.
So unterlag Patrick Baum, immerhin Vizeeuropameister im Einzel, dem gebürtigen Chinesen Chen Weixing, glatt in drei Sätzen. „Chen musste den Ball einfach nur zurückbringen und auf Patricks Fehler warten“, kritisierte Preuß. Gleich darauf gewann Außenseiter Daniel Habesohn den ersten Satz gegen den Weltranglistenzweiten Timo Boll, zwang den Spitzenspieler über fünf hart umkämpfte Sätze vor 1400 begeisterten Zuschauern in Schwechat.
Was sich angedeutet hatte, wurde nach dem glatten 3:0 von Christian Süß über Stefan Fegerl vollendet. Boll unterlag Weixing, der ihm sonst eigentlich recht gut liegt. Der „Austro-Chinese“ erwies sich im fünften und entscheidenden Durchgang als Gummiwand, spielte fehlerlos und bescherte Boll die erste Saisonniederlage im Borussia-Dress.
So musste es Mannschaftskollege Baum richten, der gegen den glänzend aufspielenden Habesohn all sein Können brauchte, um exakt gegen Mitternacht mit seinem 3:2 den Hinspiel-Erfolg der Borussia zu sichern. Die endgültige Entscheidung über den Einzug ins Finale fällt am 16. April im Düsseldorfer Tischtenniszentrum — der Borussia würde ein knapper Erfolg genügen. „Im Rückspiel haben wir vor eigener Kulisse einen kleinen Vorteil“, sagt Preuß. Zuvor steht aber am Sonntag das Halbfinal-Hinspiel in der Deutschen Tischtennis-Liga beim TTC Grenzau an (15 Uhr).