Tischtennis: Borussias November-Märchen

Fünf Siege lassen den Bundesligisten wieder in allen drei Wettbewerben vom Titel träumen. Christian Süß findet zu alter Form.

<strong>Düsseldorf. Manager Andreas Preuß führte die Borussia zum 6:1 beim TTC Frickenhausen und damit endgültig zurück in die Erfolgsspur. Ein heimlicher Trainerwechsel? Zeigte sich da der nächste Düsseldorfer "Trainager" nach Wolf Werner (Fortuna) und Lance Nethery (DEG)? "Nein", sagt Preuß bestimmt, der die Borussia bis 2006 trainiert hatte. Dirk Wagner habe mit fiebriger Erkältung am Sonntag im Bett gelegen und die Tischtennis-Profis nicht anstecken wollen. Das hatte sich schon am vergangenen Freitag angekündigt, als sich Wagner bei der Betreuung während der Champions-League-Partie gegen Budapest (3:1) deutlich zurückhielt.

Üblicherweise kümmert sich Preuß ohnehin um Christian Süß und Petr Korbel, Wagner um Timo Boll, Jun Mizutani und Dimitrij Ovtcharov. "Und das wird auch bald wieder so sein", so Preuß. Wagner ist guter Dinge, in den kommenden Tagen wieder das Training leiten zu können. Ohnehin ist ein plötzlicher Trainer-Wechsel beim Tischtennis-Rekordmeister so unwahrscheinlich wie eine Rückkehr von Jörg Roßkopf.

Der Japaner Jun Mizutani bekam vom "November-Märchen" nur das Vorwort mit. Beim 6:1 gegen Grenzau saß der 18-Jährige noch in der Halle, zwei Tage später war er auf dem Weg nach Japan. Erst am 23. Januar im DTTL-Spiel gegen Gönnern soll Mizutani wieder mitwirken. Die Leistungen des angeblichen Jahrhundert-Talents unterschieden sich vor allem im Vergleich von internationalen Turniern (Top) und Einsätzen für den Verein (Flop).

"Er ist in einer schwierigen Phase", so Wagner, "wir hoffen, dass er die Zeit auch zum Nachdenken und Erholen nutzt und im neuen Jahr zur alten Form zurückfindet." Diese Baustelle wurde also vorerst ausgelagert. Endgültig bearbeitet ist sie noch nicht. Und auch bei den übrigen Borussen steckt die Olympia-Qualifikation und Vorbereitung im Hinterkopf. "Aber deswegen drehen nicht nur unsere Spieler am Rad", sagt Wagner.