Tischtennis: Borussias Triumph ist perfekt
Mit dem 3:1 gegen Ochsenhausen ist Düsseldorf nach dem Sieg in Pokal und Champions League auch Deutscher Meister.
Düsseldorf. Spannung und Vorfreude auf das letzte Spiel der Saison waren im Tischtenniszentrum am Mittwoch Abend schon lange vor Spielbeginn zu spüren.
Die meist gestellte Frage vor dem Final-Rückspiel gegen die TTF Ochsenhausen war, "wie es Timo Bolls Rücken geht". Seine Rückenverhärtung hätte den vollen Einsatz des Spitzenspielers im Endspiel der Deutschen Tischtennis-Liga auch verhindern können.
Die Antwort lieferten Timo Boll und Co. mit dem hart erkämpften 3:1 (Hinspiel 3:2), das den Gewinn der 23. Deutschen Meisterschaft sowie des dritten Titels in dieser Saison ("Triple") sicherte.
Es war schließlich auch reichlich Zeit, sich über die Frage um Bolls Gesundheitszustand Gedanken zu machen. Von der feierlichen Eröffnung der modernisierten Spielhalle mit allerlei politischer, lokaler und wirtschaftlicher Prominenz bis zum letzten Klang der live gesungenen Nationalhymne verging eine gute Dreiviertelstunde.
Dazwischen wurden auch noch die scheidenden Spieler Trinko Keen (SV Plüderhausen), Seiya Kishikawa (TTF Ochsenhausen) und Trainer Dirk Wagner mit Blumenstrauß und Bildband verabschiedet.
Mit knapp zehnminütiger Verspätung lieferte Boll im Auftaktduell mit Adrian Crisan eine erste Antwort.
Die dürfte den Borussia-Fans zunächst nicht gefallen haben, denn der Rumäne machte Boll die von den Gegnern erhofften Schwierigkeiten und knöpfte dem Weltranglisten-Zweiten gleich den ersten Durchgang ab. Doch in der Folge packte Borussias Nummer eins das Weltklasse-Niveau aus, prügelte seinem Gegenüber so vehement die Top-Spin-Bälle um die Ohren, dass einem die 40-Millimeter-Kugel fast leid tun konnte.
Am Ende verzweifelte Crisan an Bolls Können und Glück, was bei den Verantwortlichen erste Hoffnungen auf das vereinshistorische "Triple" weckte. Offenbar beseelt von dieser Aussicht, lag Christian Süß gegen Chuang Chih-Yuan schnell mit 7:1 vorne, erkämpfte sich trotz zwischenzeitlicher Schwächen in mitreißender Manier einen Vier-Satz-Erfolg und damit die 2:0-Führung.
Kishikawas Niederlage nach 0:2-Satzrückstand gegen Tiago Apolonia machte Boll mit seinem zweiten Sieg des Abends wett und beantwortete damit alle Fragen.