Tischtennis - Europe Top 12 in Frankfurt: Bolls Heimspiel ohne Happy End

Tischtennis-Europameister Timo Boll musste beim Europe Top 12 in Frankfurt bereits nach der Vorrunde sieglos die Koffer packen. Dagegen erreichte sein Düsseldorfer Vereinskollege Dimitrij Ovtcharov vor 5000 Fans als Gruppensieger das Viertelfinale.

Frankfurt. Das Heimspiel blieb ohne Happy End: Tischtennis-Europameister Timo Boll musste beim Europe Top 12 in Frankfurt bereits nach der Vorrunde sieglos die Koffer packen. Dagegen erreichte sein Düsseldorfer Vereinskollege Dimitrij Ovtcharov vor 5000 Fans in der Ballsporthalle als Gruppensieger ebenso das Viertelfinale wie Wu Jiaduo aus Kroppach. Elke Wosik (Busenbach) scheiterte bei dem mit 60.000 Euro dotierten Turnier ebenfalls in der Gruppenphase.
"Sicherlich hatte ich mir mehr erhofft. Aber mir war zunächst wichtig, dass mein Knie hält. Die Form kommt dann schon von ganz allein wieder", erklärte der dreimalige Turniersieger Boll. Nach seiner wochenlangen Zwangspause wegen einer Entzündung im Knie hatte der gebürtige Odenwälder sowohl gegen Goran Primorac als auch gegen Alexei Smirnow keine Chance.
Beim 1:4 gegen Primorac kam Boll nicht mit dem aggressiven Spiel des Vize-Europameisters zurecht und unterlag deutlich mit 1:4 (10:12, 9:11, 10:12, 11:6, 5:11). Auch gegen den Russen Smirnow zog Boll mit 1:4 (7:11, 11:8, 7:11, 8:11, 7:11) den Kürzeren, bot aber bereits eine bessere Vorstellung als zum Auftakt.
Ovtcharov unterlag zunächst nach großem Kampf im Duell der Generationen gegen den 45 Jahre alten Spanier He Zhi Wen mit 3:4 (11:9, 8:11, 6:11, 11:8, 7:11, 13:11, 12:14). In dem packenden Spiel hatte der Düsseldorfer große Probleme mit den präzisen Aufschlägen des Gegners, der schließlich seinen fünften Matchball nutzte.
Im zweiten Gruppenspiel schlug der 19 Jahre alte Jungstar allerdings den Belgier Jean-Michel Saive 4:1 (5:11, 11:8, 11:8, 11: 9, 11:9) und setzte sich dank der besseren Satzdifferenz als Gruppensieger durch. "Jetzt ist auf jeden Fall das Halbfinale drin", sagte Ovtcharov. Im Viertelfinale traf er am Samstagabend auf Smirnow.
Bei den Damen setzte sich Wu Jiaduo souverän gegen Wiktoria Pawlowitsch (Weißrussland) und Daniela Dodean (Rumänien) durch. "Ich hatte eigentlich jeweils nur im ersten und zweiten Satz Probleme, was ich nicht gedacht hätte. Im Viertelfinale wird es natürlich eng, da haben alle das gleiche Niveau", sagte Wu. Nach dem lockeren 4:0 (11:8, 11:7, 11:7, 11:6)-Auftaktsieg gegen Pawlowitsch untermauerte die 30-Jährige auch beim 4:0 (15:13, 11:9, 11:6, 11:1) gegen Dodean ihre Titelambitionen.
Dagegen musste Elke Wosik die Segel nach zwei Spielen streichen. Die 34-Jährige unterlag Liu Jia (Österreich) mit 1:4 (11: 3, 9:11, 12:14, 2:11, 6:11) und schied trotz eines 4:2 (2:11, 11:6, 11:8, 7:11, 11:5, 11:3)-Sieges gegen Ni Xia Lian (Luxemburg) aufgrund der schlechteren Satzdifferenz aus.
Am Samstagabend fanden noch die Viertelfinals der Frauen und Männer statt. Die Halbfinals und Endspiele werden am Sonntag ab 10. 00 Uhr ausgetragen.