Judo Frey kämpft um die Judo-Krone
Düsseldorf · Der Düsseldorfer will wie sein Bruder in Tokio Weltmeister werden.
Seit vergangenen Samstag läuft in Japan die Judo-Weltmeisterschaft. Johannes Frey vom Judoclub 71 Düsseldorf geht an diesem Samstag auf die Matte. Dann kämpft er im Schwergewicht um die Judo-Krone – in der altehrwürdigen Halle Nippon Budokan, in der auch 2020 die Olympischen Judo-Wettkämpfe ausgetragen werden. „Das Ambiente in der Halle und erst recht die Stimmung sind der Wahnsinn. In Japan zu kämpfen ist immer etwas ganz Besonders und etwas ganz Großes“, erklärt Johannes Frey, der natürlich jeden Kampf gewinnen und so gut kämpfen will, wie es möglich ist. „Ich möchte nicht von der Matte gehen und mir eingestehen müssen, dass ich hätte mehr geben und besser kämpfen können. Wenn das klappt, dann ist mein Ziel erreicht“, sagt er.
Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft war sehr intensiv. Die ersten Einheiten fanden im ungarischen Erst in Tata statt, später wurde in Kienbaum bei Berlin trainiert. Der Wechsel von Frey in eine andere Gewichtsklasse hat sich offensichtlich gelohnt. „Ich bin sehr gut in der neuen Gewichtsklasse angekommen. Ich bin zweimal Deutscher Meister im Schwergewicht geworden, habe beim Grand Slam in Düsseldorf den fünften Platz geholt und auch schon Top-Leute in der Gewichtsklasse geschlagen“, erklärt Frey, der unter anderem den Vizeweltmeister und den Olympia-Dritten auf die Matte zwang und sie besiegte. Wenn alles normal und gut weiter läuft, wird Johannes mit seinem Bruder Karl-Richard Frey zusammen in Tokio dabei sein. Darauf arbeiten die beiden hin. Daher ist der Düsseldorfer auch sehr gespannt, wie er bei seiner ersten WM-Teilnahme abschneidet, nachdem er die vorherige verletzungsbedingt versäumt hatte.
Dabei setzt er auch jetzt bereits ein wenig auf die Hilfe durch seinen älteren Bruder. „Dass er auch hier startet, ist schon toll. Wir unterstützten uns gegenseitig“, sagt Frey, dessen Bruder in der Klasse bis bis 100 Kilogramm startet und sehr auf sein Gewicht achten muss, weil er die Grenze halten muss. „Da tut er mir ein bisschen leid. Ich darf im Schwergewicht ja essen, was ich will“, sagt Frey. Vor dem Wettkampf werden sich die beiden Brüder beim Aufwärmen unterstützen. „Und dann bin ich voll dabei, wenn er kämpft. Ich bin ja meistens aufgeregter als er selbst.“ Deswegen ist es gut, dass beide an unterschiedlichen Tagen kämpfen. Dann kann sich Johannes erst auf den Bruder und dann auf sich selbst konzentrieren.
Frey plant, um bei den Olympischen Spielen dabei sein zu können, sich auf jedem Turnier unter den ersten Sieben zu platzieren. Damit sammelt er Punkte für Qualifikation. „Ich brauche natürlich noch Punkte, um wirklich 2020 dabei zu sein“, sagt der Düsseldorfer. Aber es stehen auch noch nach der WM einige Wettkämpfe an, bei denen er Punkte holen kann. Und Frey ist sehr zuversichtlich auch nächstes Jahr in Tokio dabei zu sein.