Märchenhaft nordische Klänge beim Weihnachtssingen

1500 Zuschauer sangen gemeinsam mit Kinder-und Jugendchören Klassiker und lauschten nordischen Weihnachtsliedern.

Foto: Judith Michaelis

Herausgeputzt und in feierlicher Stimmung widmeten sich etwa 1500 Zuschauer zwischen Vorweihnachts-Stress und vollen Fußgängerzonen dem eigentlichen Sinn dieser Zeit: der Besinnlichkeit. Das traditionelle Weihnachtssingen gestern Morgen war hierfür genau der richtige Anlass, weshalb es viele Familien mit Kindern in die Tonhalle zog.

Unter der Leitung von Justine Wanat sangen die Kinder und Jugendlichen der Clara-Schumann-Musikschule neben altbekannten Weihnachtsliedern in diesem Jahr auch einige norwegische und französische Lieder. Dabei konnten sie das Publikum verzaubern und davon überzeugen, dass sie ihr Handwerk schon fast so gut beherrschen wie die Profis. Auch die U16 und das Kinderorchester der Tonhalle sorgten unter anderem mit ihrer Darbietung von Edward Elgars „Pomp and Circumstance“ für Festtagsstimmung. „Es war ein wunderschönes und festliches Konzert, an dem die Jungen und die Alten ihre Freude hatten“, sagte Zuschauerin Christiane von Websky, die gemeinsam mit ihren Kindern zum ersten Mal Teil des traditionellen Singens war. „Pomp and Circumstance“ hat sie und ihre Kinder besonders beeindruckt. Das Weihnachtskonzert könnte auch für ihre Familie zur Tradition werden: „Wir kommen wieder. Das ist genau die richtige Zeit, um gemeinsam zu Singen und in Feiertagsstimmung zu kommen.“

Zwischen den gemeinsam angestimmten Liedern entführten die jungen Künstler das Publikum mit der Musik von Griegs „Peer Gynt“-Suite in eine märchenhafte Welt. Die dazu gehörige Geschichte über einen jungen Mann, der in die Welt hinaus geht, um reich und berühmt zu werden und so das Herz seiner Geliebten zu erobern, wurde von Jonathan Schimmer erzählt. Der Schauspieler schenkte als junger Bauernsohn Peer Gynt dem Publikum eine beflügelnde Moral seiner Geschichte: „Man muss nicht reich und berühmt sein, um geliebt zu werden. Man muss einfach nur man selbst sein.“ Das Publikum war berührt von der Erzählung. „Diese Geschichte hat uns besonders gefallen, weil sie so gut zu den Liedern gepasst und eine wirklich schöne Moral vermittelt hat“, sagt Zuschauerin Irina Unruhe. „Ich bin positiv überrascht von der festlichen Stimmung, die hier aufkommt. So wird man auf wundersame Weise auf die nächsten Wochen eingestimmt“, sagte Svetlana Slezberg.

Für eine ausgelassene Stimmung im Publikum sorgte neben den musikalischen Leistungen auch Udo Flaskamp, der mit Witz und Humor den Vormittag moderierte und auch immer mal wieder an der Orgel Platz nahm. Die 1988 eingegangene Städtepartnerschaft mit Reading diente als Anlass für einige englische Christmas-Carols, gesungen vom Jugendchor. Zum Finale stimmten Publikum und Chöre dann noch einmal gemeinsam ein und sangen „O Du fröhliche“. Das gesamte Ensemble erntete daraufhin begeisterten Applaus für ihre Aufführung.