Mauer stürzt auf Bauarbeiter
Ein Bauarbeiter starb, ein weiterer wurde mit schweren Verletzungen per Hubschrauber in die Klinik geflogen.
Düsseldorf. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Freitagmorgen gegen 9.20 Uhr an der Albertstraße / Ecke An der Icklack. Zwei Bauarbeiter wurden bei Abbrucharbeiten an Fundament-Resten in einer sechs Meter tiefen Baugrube von einer umstürzenden Betonwand erfasst.
„Die Wand wog bestimmt an die zehn Tonnen“, sagt Feuerwehrsprecher Dieter Seiter. „Vielleicht haben die Bauleute mit einem Kompressor gearbeitet, welcher die Wand dann destabilisierte und zum Kippen brachte.“ Beim Versuch zu fliehen wurden die beiden Arbeiter unter den Betonbrocken begraben.
„Es hörte sich an wie eine Explosion, man hat die Erschütterung richtig gespürt“, sagt Augenzeugin Violetta Kusnik, die als eine der ersten an der Unfallstelle war. „Ein Ehepaar rief die Feuerwehr, der dritte Bauarbeiter vor Ort hatte noch gar nicht mitbekommen, was mit seinen Kollegen geschehen war.“
Erst als die Anwohner den Mann auf einen Kopf zwischen den Trümmern hinwiesen, habe dieser reagiert. Mit einem Bagger versuchte der Arbeiter, seine Kollegen zu befreien. „Der Baggerfahrer erlitt dabei einen Schock“, sagt Seiter.
Als die Feuerwehr eintraf, war einer der Bauarbeiter, ein 24-jähriger Mann aus Lettland, bereits tot. Sein Kollege, ein 39-jähriger Deutscher, konnte nach 40 Minuten lebensgefährlich verletzt geborgen werden. „Wir mussten ihn freigraben“, sagt Seiter. „Das war nicht ungefährlich, da weitere Gesteinsbrocken und Erde nachrutschten.“
Das angrenzende Wohnhaus wurde daraufhin evakuiert, ein herbeigerufener Gutachter der Bauaufsicht erklärte das Gebäude aber für standsicher und die Anwohner konnten nach kurzer Zeit in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Straßen im Bereich Albertstraße, Höherweg und An der Icklack blieben bis 12 Uhr gesperrt.
Der verletzte Bauarbeiter wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik in Duisburg geflogen. Sei Zustand ist kritisch. Die Kriminalpolizei und die Bezirksregierung Düsseldorf wollen nun klären, wie es zu dem tragischen Unfall kommen konnte.