Düsseldorf Mehr bezahlbarer Wohnraum — die Erfolge sind bescheiden

Das Angebot ist weiterhin nicht ausreichend. Der Mieterverein setzt auf Landesprogramme und Flächen in Randlage.

Düsseldorf. Es ist noch nicht lange her, da gab der vorherige OB Dirk Elbers Familien mit geringerem Einkommen zu verstehen, dass sie sich vielleicht eher in Randlagen oder im Umland auf Wohnungssuche machen müssen. Sein Nachfolger Thomas Geisel geht das Thema zumindest rhetorisch ganz anders an — doch der Markt in Düsseldorf ist weiter sehr angespannt, die Preise eher auf dem Weg nach oben.

Als Gegenmaßnahme hat die Stadt das Handlungskonzept Wohnen aufgelegt, doch dessen Wirkung zeigt sich allenfalls langfristig. Aber selbst beim so genannten preisgedämpften Wohnen sind die Mieten für viele noch eine Hürde, rechnet Hans-Joachim Witzke vor, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Mietervereins: „Acht Euro je Quadratmeter sind bei einem Neubau schon schwer zu schaffen — mit allen Nebenkosten ist eine dreiköpfige Familie in einer 75-Quadratmeter-Wohnung schnell bei fast 900 Euro.“

Witzke verweist auf Landesprogramme, die Bauherren ermutigen sollen, günstige Wohnungen zu bauen. Doch das Instrument muss auch genutzt werden — und dazu braucht es erst einmal Grundstücke, die allerdings im dicht besiedelten Düsseldorf knapp sind.

Witzke bezieht deshalb Stellung in der Diskussion um neue Bauflächen in Stadtteilen wie Hamm und Volmerswerth: „Es stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, Wohnraum zu schaffen — statt schwarze Folien für Blumenzucht auszubreiten.“ In manchen gewerblich geprägten Gebieten müsse man zudem überlegen, ob man sie nicht für Wohnen öffnen wolle.

Immerhin, eine Trendwende hat der SPD-Mann beobachtet. Im hochpreisigen Segment gebe es eine neue Tendenz: „Zum Teil wird es schon schwer, teure Wohnungen zu dem Preis loszuwerden, den die Investoren sich vorstellen.“