Düsseldorf Messe-Brand: Zeuge belastet 27-Jährigen schwer
Düsseldorf. Schwer belastet wurde am Donnerstag Adel Z. beim Prozess vor dem Landgericht um den Brand der ehemaligen Messehalle im Juni vergangenen Jahres. Ein Zeuge hat angeblich gesehen, wie der 27-jährigen Algerier eine Matratze mit Wodka übergossen und angezündet habe.
Die zur Asylunterkunft umgebaute Halle stand innerhalb von wenigen Minuten in Flammen und brannte ab. Der Sachschaden beträgt rund zehn Millionen Euro.
Wie der 40-Jähriger Iraner berichtete, sei er vor einem Jahr über die Balkanroute nach Deutschland gekommen. Er sei Soldat gewesen und habe um sein Leben gefürchtet. In der Messehalle sei die Stimmung schlecht gewesen: „Die Leute waren unzufrieden. Es gab zu wenig Essen.“
Adel Z. sei ihm schon vorher aufgefallen, weil er randalierte. Der 27-Jährige warf angeblich mit einem Mülleimer und habe heißes Wasser aus einem Samowar verschüttet. Vor dem Brand habe es Streit mit der Leitung der Halle gegeben. Der Angeklagte habe sich beschwert, dass trotz des Ramadans tagsüber Mahlzeiten ausgegeben wurde. Danach sei auch das Wort „Fire“ gefallen.
Am Tattag habe er Adel Z. beobachtet, wie er in einem Teil der Halle, der als Ruhezone benutzt wurde, eine Flasche Wodka auf einer Matratze anzündete und diese dann mit einem Feuerzeug anzündete. Im Gerichtssaal erkannte er den Angeklagten am Donnerstag eindeutig wieder.
Dagegen entlastete der Zeuge den Mitangeklagten Mohamed B., der nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ein Rädelsführer unter den Asylbewerbern gewesen sein soll. Das sei ein ruhiger und guter Mensch gewesen, erklärte der Iraner. Mohamed B. befindet sich schon seit Monaten wieder auf freiem Fuß.