Mit Asche gefüllte Urne in Krematorium verschwunden

Die Düsseldorferin Julia Sohn ist ratlos: Die Urne mit der Asche ihres toten Vaters ist in Holland verlorengegangen.

Mit Asche gefüllte Urne in Krematorium verschwunden
Foto: Andreas Krüger

Düsseldorf. Was für ein Schock für Julia Sohn. Eigentlich sollte ihr Vater schon längst unter der Erde auf dem Grundstück der Familie am Bodensee liegen. Doch die Urne mit den sterblichen Überresten ist nicht mehr aufzufinden. Offensichtlich hat ein Krematorium in Holland geschlampt, dort sollte die Urne der Düsseldorferin eigentlich übergeben werden.

Der Vater von Julia Sohn war Ende März im Alter von 72 Jahren überraschend gestorben. „Er war zwar krank, aber dass es so schnell ging, das war für uns alle sehr traurig“, erzählt die 40-Jährige. Nach dem Tod des Vaters wurde der Leichnam bei einem Bestatter in Tönisvorst verbrannt, der ließ die Urne dann vereinbarungsgemäß mit der Post nach Holland zu einem Krematorium überführen, da in den Niederlanden kein Friedhofszwang besteht. Die Tochter wollte die Urne dort in Empfang nehmen und sie dann zum Bodensee bringen. Die Familie besitzt dort ein Grundstück und die Urne sollte im Garten beigesetzt werden. Der Vater hatte es so verfügt.

In Deutschland hätte die Urne dem Gesetz entsprechend ein Bestatter überführen müssen. „Alles in allem wäre das etwa 15 000 Euro teurer geworden. Das wollten wir uns ersparen und die Totenasche meines Vaters selbst zum Bodensee bringen.“ Doch nun ist die Urne im holländischen Krematorium nicht mehr auffindbar. „Nach drei Wochen sollten wir eigentlich schon eine Mitteilung bekommen, wann wir unseren Vater in Empfang nehmen dürfen. Doch wir haben nichts gehört. Und als wir dort angerufen haben, um uns zu erkundigen, konnte man uns nicht sagen, wo die Urne ist. Die haben alles durchsucht und nichts gefunden.“

In der kommenden Woche will das Krematorium noch einmal alles auf den Kopf stellen. Doch was passiert eigentlich, wenn die Asche unauffindbar bleibt? „Das weiß ich auch noch nicht, darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, aber ich hoffe, dass alles noch gut ausgeht und mein Vater doch wieder auftaucht.“