Mode: Düsseldorf kann sich gegen Berlin behaupten
Düsseldorf bleibt in der Modebranche im Geschäft. Am 21. Juli starten die CPD-Ordertage.
Düsseldorf. Damen- und Herrenbekleidung, Schuhe, Hüte und zahlreiche Accessoires . . . Was Modeschöpfer für Frühjahr und Sommer 2018 seit Monaten vorbereiten, kann am kommenden Wochenende bei den CPD-Ordertagen bestaunt und bestellt werden. In 800 Showrooms, in der Stadt verteilt, dreht sich vom 21. bis 24. Juli alles um neue Trends der großen Marken. Mehr als 3000 Anbieter präsentieren ihre Kollektionen.
Dabei ist die Branche in und für Düsseldorf hervorragend aufgestellt. Denn während in Berlin die meisten Aussteller nur wenige Tage verbringen, wird in Düsseldorf fast das ganze Jahr in Showrooms geordert. Das bestätigten mehrere Vertreter der Branche beim CPD-Pressegespräch, darunter auch Angelika Firnrohr vom Fashion Net. Die Organisatorin der Ordertage geht noch weiter: „Einkäufer bleiben im Schnitt 30 bis 100 Tage in der Stadt.“ Das würde auch die Gastronomie und das Taxi-Geschäft beflügeln.
Deshalb fordert Firnrohr, die als Geschäftsführerin auch die Partys organisiert: „Wir müssen den Service noch verbessern, auch im Bereich der Digitalisierung.“ So stellt sie für 2018 eine neue App des Mode-Netzwerks in Aussicht. Aussteller, Agenturen und Order-Kunden können diese Fashion Net-App mit ihren eigenen Webseiten verknüpfen und damit stets aktuelle Waren-Angebote einstellen. Den Namen der App verrät Firnrohr indes noch nicht. Das sei erst im Herbst so weit. Spätestens aber vor der nächsten CPD im Januar 2018.
Düsseldorf als Mode-Standort ist weiterhin fest etabliert. „Besonders bei internationalen Kunden, auch aus Russland,“ so Dirk Büscher von der Marc Cain Agency und Regis Benabou von der mab-Modeagentur. Die meisten, so sagen sie, fühlen sich hier wohl, bevorzugen die Stadt wegen der kurzen Wege und die enorme Restaurant-Vielfalt. Ebenso das große Angebot an Showrooms und an weltweiten Markenführern. Büscher: „Marc Cain ist seit 30 Jahren in Düsseldorf. In Berlin machen wir Marketing. In Düsseldorf organisieren wir den Verkauf. Auch andere Big Names aus Paris und New York sind in Düsseldorf präsent.“ Nur kurz sei der Mode-Hype in Berlin gewesen, meint er. Viele behalten in der Bundeshauptstadt ein Standbein, machen das wesentliche Geschäft aber in der Rheinmetropole.
In das gleiche Horn bläst auch Michael Arlt. Der Vertreter von DATE (Düsseldorf Accessoires total emotions), der internationalen Messe für Accessoires, erwartet 2000 Fachbesucher aus 30 Ländern. Hüte und Mützen, die berühmte Kreissäge (Panama-Strohhüte) und Matrosenhut-Modelle (Matelot), seien bei dieser CPD stark vertreten. Die Produzenten würden derzeit Augenmerk auf den Schutz vor UV-Strahlen legen. Da gerade im Kopfbereich der Hautkrebs gefährlich sei, werde für diese Zone an einem besonderen Hautschutz gearbeitet.
Standorte der Messen sind die Böhler Werke in Oberkassel mit „Gallery“ (auch mit zahlreichen Avantgarde-Ausstellern), der Benningsen Platz 1 mit Supreme Women & Men Düsseldorf (mit 480 Labels und einigen Neuzugängen wie Cacharel etc.) und die DATE im Fashion House auf der Danziger Straße 111 mit den Accessoires.
Das Highlight wird wieder die Branchen-Party am Sonntag (23. Juli) im Blumen-Großmarkt auf der Ulmenstraße sein. Ein außergewöhnlicher Ort mit eigenem Charme, der sich in den letzten Jahren auch bei internationalen Messe-Gästen durchgesetzt hat, so ein Fashion-Net-Sprecher.
Durch großzügige Unterstützung zahlreicher Sponsoren können, so Fashion Net, die Blumen-Hallen in ein außergewöhnliches Ambiente verwandelt werden. Die Party findet dort inzwischen zum wiederholten Mal statt. Das Konzept der Ordertage folgte auf die frühere Modemesse auf dem Messegelände und hat die Dimensionen etwas verkleinert.