Düsseldorf Düsseldorf: Installateur ertränkt 25-Jährige in Badewanne
Ein Handwerker hatte den Wasserhahn der jungen Studentin repariert. Dann vergewaltigte er die junge Frau. Um die Tat zu vertuschen, ermordete er die 25-Jährige.
Düsseldorf. Zunächst gab die Tote in der Badewanne der Kripo Rätsel auf. Jasmina T. lag nackt in der Badewanne ihrer Wohnung an der Dorotheenstraße, die 25-Jährige hatte aber keine äußeren Verletzungen. Allerdings: Der Stöpsel war gezogen, es befand sich kein Wasser mehr in der Wanne. Erst nach umfangreichen Untersuchungen bei der Rechtsmedizin und beim LKA stand fest: Die junge Frau ist ermordet worden. Am vergangenen Freitag nahm die Mordkommission einen 35 Jahre alten Installateur fest, der in dem Haus gearbeitet hatte. Der Handwerker hat bereits ein Geständnis abgelegt.
Am 20. Juni rief die Familie von Jasmina T. die Feuerwehr zu Hilfe, weil sie seit einem Tage nichts mehr von der Deutsch-Marokkanerin gehört hatte. Als die Wohnung geöffnet wurde, fand man die Leiche in der Wanne. „Es gab keine Hinweise auf Gewaltanwendung. Es konnte sich um einen natürlichen Tod handeln, aber auch ein Tod durch Ertrinken konnte nicht ausgeschlossen werden“, erklärte Ralf Busch, Leiter der Mordkommission „Dorotheen“.
In der Wohnung wurden umfangreiche Spuren sichergestellt, auch die von Installateuren, die zur Tatzeit nach einem Wasserrohrbruch in dem Haus gearbeitet haben. Darunter war auch der 35-Jährige. Busch: „Dabei ging es vor allem darum, diese Spuren auszuschließen.“ Denn die Handwerker hatten sich ja völlig berechtigt in dem Haus aufgehalten. Sie waren bis dahin völlig unverdächtig, zunächst ermittelten die Fahnder, ob es sich um eine Beziehungstat handeln könnte.
Denn die 25-Jährige hatte kurz vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr gehabt. Dabei wurden ebenfalls Spuren ausgewertet. Am vergangenen Freitag meldete sich dann das LKA. „Es gab einen Treffer. Das war der 35-Jährige“, so Busch. Gegen den Installateur waren schon zwei weitere Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, weil er Frauen sexuell belästigt hatte in einem Fall sogar handgreiflich wurde. Die Strafverfahren waren jedoch beide eingestellt worden.
Der Familienvater wurde am gleichen Tag in seiner Wohnung festgenommen und legte ein umfangreiches Geständnis ab. Am 19. Juni hatte er zusammen mit einem Kollegen bei Jasmina T. den Wasserhahn repariert. Als der zweite Handwerker nach Hause gefahren war, kehrte der Installateur noch einmal zurück. Arglos öffnete die 25-Jährige ihm die Tür — ihr Todesurteil.
Der Mann, der Jasmina T. körperlich überlegen war, forderte sie auf, sich auszuziehen und aufs Bett zu legen. Danach vergewaltigte er die Frau, die keine Chance zur Gegenwehr hatte. Anschließend versuchte er, sein Opfer zu erdrosseln. Alledings so, dass keine Spuren hinterlassen wurden. Jasmina T. wurde bewusstlos. Ihren Körper legte der Handwerker dann in die Badewanne und dreht das Wasser auf. Der Todesursache war eindeutig das Ertrinken.
„Der Mann war froh, dass er festgenommen wurde“,berichtete der Leiter der Mordkommission aus der Vernehmung . Der 35-Jährige leide möglicherweise an einer psychischen Erkrankung. Das soll jetzt von einem Gutachter überprüft werden. Es soll außerdem ermittelt werden, ob der Handwerker noch für andere Taten verantwortlich sein könnte. Konkrete Anhaltspunkte dafür gebe es nicht.
Wie Staatsanwalt Martin Stücker erklärte, ist Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden: „Die Frau wurde umgebracht, um die Vergewaltigung zu verdecken.“ Das sei ein klares Mordmotiv. Bei einer Verurteilung muss der Installateur mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen.