Gericht Mord auf offener Straße in Düsseldorf: Angeklagter gesteht die Tat

Düsseldorf · Eine 36-Jährige starb im August an der Bachstraße. Der Täter soll möglicherweise vermindert schuldfähig sein.

Der 44-jährige Angeklagte muss sich vor Gericht verantworten.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Völlig ahnungslos soll eine 36-Jährige gewesen sein, die im August vor einem Jahr morgens um 7.30 Uhr auf der Bachstraße unterwegs war. Ohne Vorwarnung soll Ali S. die Frau von hinten mit einem 30 Zentimeter langen Messer angegriffen und immer wieder zugestochen haben. Zum Prozessauftakt legte der 44-Jährige ein Geständnis ab. Einzelheiten zum Motiv und dem Ablauf der Tat will er aber erst im Laufe des Verfahrens mitteilen. Geklärt werden soll, ob der Mann möglicherweise aufgrund einer psychischen Erkrankung vermindert schuldfähig ist.

Wie Staatsanwalt Matthias Ridder in seiner Anklage ausführte, habe Ali S. heimtückisch gehandelt. Die 36-Jährige war zunächst nach vorne gestürzt, konnte sich dann aber noch auf den Rücken drehen. Trotzdem hatte sie keine Chance gegen den Angreifer, der ihr insgesamt 27 Stich- und Schnittverletzungen beibrachte. Dabei wurde die Halsschlagader durchtrennt , ein Stich ging außerdem mitten ins Herz. Trotz schneller ärztlicher Versorgung konnte das Opfer nicht mehr gerettet werden.

Nach den bisherigen Ermittlungen handelt es sich um eine Beziehungstat. Die 36-Jährige kannte Ali S. aus dem Kiosk, in dem der Mann gearbeitet hatte. Es soll auch eine lose Freundschaft bestanden haben. Nach der Tat war der 44-Jährige nach Spanien geflohen. In Sevilla konnte er später in einer spektakulären Aktion festgenommen werden. Am Dienstagnachmittag werden Zeugen gehört, die die Tat beobachtet haben.