Nach Druckerei-Brand: Feuerwehr stellt sich der Kritik
Einsatz bei Druckerei-Brand verlief ohne Pannen.
Düsseldorf. Rund 4,5 Millionen Euro Schaden waren Anfang Juni beim Brand einer Druckerei in Angermund entstanden. Besitzer Walter Böttcher und Bezirksvorsteher Ulrich Decker hatten erhebliche Kritik an dem Feuerwehreinsatz geübt. Christian Schlich, der stellvertretende Leiter der Düsseldorfer Feuerwehr, kam jetzt selbst in die Sitzung der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Kalkum und Wittlaer), um sich den Vorwürfen zu stellen.
Energisch widersprach er der Behauptung, die Einsatzkräfte seien nicht schnell genug „Am Freiheitshagen“ eingetroffen. Bereits sechs Minuten nach dem Eingang des Notrufs sei der erste Rettungswagen vor Ort gewesen.
Dass man nicht sofort mit den Löscharbeiten begann, habe einen ganz anderen Grund gehabt. Denn es gab Hinweise, dass sich möglicherweise noch Personen in dem Gebäude befinden könnten. Darum habe man sich zunächst mit allen verfügbaren Kräften der Menschenrettung gewidmet.
Schon als die Feuerwehr eintraf, sei klar gewesen, dass die 35 mal 20 Meter große Halle nicht zu retten war. Darum haben sich die Löscharbeiten vor allem darauf konzentriert, dass die Flammen nicht auf andere Gebäude übergreifen konnten — was auch gelungen sei.
Schlich widersprach auch der Behauptung, es habe Mängel bei der Wasserversorgung gegeben. Man habe allerdings zusätzlich einen weiter entfernten Hydranten an der Angermunder Straße angezapft. Es sei sogar darauf verzichtet worden, Löschwasser aus der Anger zu beziehen.
Auch Ulrich Decker war nach dem Vortrag sehr zufrieden und räumte ein: „Die ersten Reaktionen waren sehr emotional.“ Die Feuerwehr habe überzeugend dargelegt, dass es an dem Einsatz nichts auszusetzen gegeben habe.
Nichtsdestotrotz wünschen sich die Bezirksvertreter, dass die notfallmedizinische Versorgung im Düsseldorfer Norden verbessert werden. Seit zwölf Jahren sei im Gespräch, die Rettungswache vom Diakonie-Krankenhaus deutlich nach Nordosten zu verlegen.