Düsseldorf Nach Familiendrama: 18-Jährige noch auf Intensivstation

Mutter war rechtmäßig im Besitz der Waffe.

Foto: DY

Düsseldorf. Bei der Waffe, mit der die 44-jährige Dana M. versucht hat, ihre 18-jährige Tochter Melanie M. zu erschießen, handelt es sich um eine kleinkalibrige Sportpistole, die rechtmäßig in ihrem Besitz war. Sie war Sportschützin in einem Düsseldorfer Verein und hatte die Waffe ordnungsgemäß in einem Tresor untergebracht. Bei den letzten Kreismeisterschaften erreichte sie mit der Zentralfeuerpistole in verschiedenen Klassen gut Platzierungen.

Im Verein möchte sich niemand zu dem Vorfall äußern. Der Abteilungsleiter will erst das Ende der polizeilichen Ermittlungen abwarten. Auch bei der Polizei ist man angesichts dieser Tragödie betroffen. „Wir erleben hier ja auch schon sehr viel, aber ein solches Ereignis geht einem dann doch schon recht nahe“, sagt Polizeisprecher Markus Niesczery.

Düsseldorf-Heerdt: 18-Jährige angeschossen und schwer verletzt
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Die Frau ist seit vielen Jahren alleinerziehend und behördlich gesehen ein völlig unbeschriebenes Blatt. Weder sie noch die Tochter sind bisher polizeilich in Erscheinung getreten.

Melanie hatte gerade ihr Abitur am Comenius-Gymnasium bestanden und plante, zu einem längeren Auslandsaufenthalt aufzubrechen. Das wollte die Mutter verhindern und schoss auf ihre Tochter. Nach außen schien die Frau jedoch völlig normal zu sein. „Manche Leute sind krank und gehen zum Arzt, andere sind krank und vertrauen auf die Selbstheilungskräfte ihres Körpers“, meint Niesczery, „aber wenn alles so ganz normal gewesen wäre, dann hätte sie nicht auf ihre Tochter geschossen. Da wird es wohl Spannungen gegeben haben, die uns nicht bekannt sind.“ Offenbar wird noch im familiären Umfeld der Familie ermittelt.

Letzten Informationen zufolge befindet sich die 18-Jährige nach wie vor in intensivmedizinischer Behandlung, ist aber auf dem Weg der Besserung.