Nutrias vermehren sich am Schlossgraben in Kalkum Nagetiere vertreiben Angler in Kalkum
Die Nutrias am Schlossgraben haben sich stark vermehrt. Angelsportverein will eine „Plage“ verhindern.
Düsseldorf. Die Nutrias, aus Südamerika stammende biberähnliche Tiere, haben die Angler vom Schlossgelände in Kalkum vertrieben. „Sie stören uns dermaßen, das keiner mehr dort aktiv sein möchte“, sagt Michael Korte, Vorsitzender des Angelsportvereins Düsseldorf und Wittlaer. Der Verein habe daher Kontakt mit verschiedenen Behörden aufgenommen — auch um eine Plage zu verhindern.
Dieses Jahr berichten die Angler von über 20 Nutrias — sonst werden nur einige wenige gesichtet. Die Tiere sind schon seit Jahren am Schlossgraben, wie auch an einigen anderen Stellen der Stadt. Doch erst in der großen Anzahl diesen Sommer sind sie dem Verein störend aufgefallen. „Wir machen uns Sorgen, dass sie mit ihren Bauten am Ufer den Boden unterhöhlen, bis das Erdreich einbricht.“
Den Anglern klauen sie Material oder sie schnappen beim Köder zu — was bei einem Hobby, das vorwiegend in der Dunkelheit ausgeübt wird, zunehmend nervt, erklärt Korte. „Nachts alles neu zu präparieren oder gar so ein großes Tier am Haken zu haben, das macht keinen Spaß.“
Korte weiß auch von Anwohnern, die sich darüber ärgern, dass die Nutrias sich in Gärten bedienten. Als einen Grund für die starke Vermehrung der Tiere nennt er eine ältere Dame, die sich nicht davon abbringen lasse, sie regelmäßig zu füttern. Der Verein befürchtet jetzt eine weitere Vermehrung sowie eine Ausbreitung, hin zu anderen Gewässern, die zum Angeln genutzt werden.
Von den Behörden erhofft sich Korte, dass der Bestand der Tiere reduziert werden kann. Nutrias haben sich in Deutschland flächendeckend angesiedelt und können an ausgewählten Standorten unter bestimmten Bedingungen, wenn sie zum Beispiel andere Tierarten verdrängen, gejagt werden.