Düsseldorf Neuer DMT-Chef Schrader: Düsseldorf soll sympathischer wirken
Der neue DMT-Chef Frank Schrader will für die Stadt vor allem eine emotionale Dachmarke kreieren.
Düsseldorf. Düsseldorf will sich emotionaler vermarkten, sympathischer rüberkommen — und so beliebter werden bei Touristen und Unternehmen. Das ist es im Kern, was sich Frank Schrader vorgenommen hat. Der 57 Jahre alte Ex-Manager bei Grey ist am Montag erwartungsgemäß zum neuen Geschäftsführer der Düsseldorf Marketing & Tourismus bestellt worden, nach WZ-Informationen läuft sein Vertrag zunächst über zwei Jahre.
Wie berichtet, wollen OB Thomas Geisel und die Ampel-Koalition das Stadtmarketing neu organisieren, weil sich Düsseldorf schon länger unter Wert verkaufe. Es soll einheitlich sein und eine gemeinsame Dachmarke für die Stadt entwickeln.
Schrader, der seit 30 Jahren in Düsseldorf lebt, glaubt, dass er vor einer dankbaren Aufgabe stehe, denn: „Was die Leistungsdaten betrifft, hat die Stadt eine hervorragende Basis. Doch leider wird das nicht so wahrgenommen.“ Und deshalb lande die Landeshauptstadt in manchem Städteranking viel zu weit hinten, jüngst etwa nur auf Platz 17 bei der Frage nach attraktiven Städtereisezielen in Deutschland.
Erstaunlicherweise gelte das rheinische Düsseldorf draußen eher als sachliche, korrekte Stadt. Wenn aber Besucher erstmal in der Stadt waren, seien sie oft begeistert, meint der neue DMT-Chef. Und weil auch Städte im Prinzip nach dem Marken-Motto „Kenne ich, mag ich, kaufe ich, empfehle ich weiter“ funktionierten, soll in Richtung Gefühl geworben werden.
Schrader kann und will natürlich noch nicht sagen, wie die neue Dachmarke aussehen soll. Für ihn persönlich sei die Dynamik der Stadt das markanteste Signet, etwa die rasante architektonische Entwicklung. Und er nennt Slogans, die ihm gefallen und zu passen scheinen: Sinatras New York-Hymne auf die Stadt, die niemals schläft. Oder BMW: Da stehe die „Freude am Fahren“ ganz oben — vor allen technischen Leistungsdaten. Und Bonn hat er als Motto bereits die Freude aus Schillers Ode und Beethovens „Neunter“ angeklebt.
Nun, das riecht nach Sprüchen wie „Düsseldorf — Aus Freude am Feiern“ oder „Aus Spaß an der Freud“, allerdings zuckte OB Geisel da gleich zusammen und warnte vor allzu einfachen Verengungen. Nur: Auf einen einfachen Nenner wird es hinauslaufen (müssen). Vorsorglich stellte Schrader schon mal klar: „Eine Positionierung der Stadt, die allen gefällt, wird man nie finden.“
Bleiben soll das „Lächelnde D“. Schrader sagt, es sei natürlich nur ein Zeichen, keine Marke, aber das Smiley passe zur Sympathie-Offensive: „Vielleicht macht es uns anfassbarer.“