Düsseldorf Prozess: Rentner (79) soll Gehstock als Waffe benutzt haben
40-Jähriger verlor das Bewusstsein. Prozess endet mit Freispruch.
Düsseldorf. Es war ein bizarrer Auftritt am Montag im Amtsgericht. Auf seinen Rollator gestützt betrat der Angeklagte den Gerichtssaal, wo er sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten musste. Der 79-Jährige soll seinen Gehstock als Waffe eingesetzt und einen Mann so schwer verletzt haben, dass der 40-Jährige das Bewusstsein verlor.
Abgespielt haben soll sich das Geschehen rund um einen Kiosk an der Further Straße. Wie der 79-Jähriger erklärte, habe er dort gesessen und etwas getrunken. Gegen 0.30 Uhr soll es dann auf der anderen Straßenseite zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern und zwei Frauen gekommen sein: „Da hat jemand um Hilfe gerufen.“
Der 79-Jährige wollte angeblich nur schlichten: „Dann habe ich einen Schlag gegen das Bein bekommen. Eine Frau hat mir plötzlich den Stock weggenommen.“ Die Dame habe dann damit zugeschlagen und den Stock in ein Gebüsch geworfen: „Seitdem habe ich ihn nicht wieder gesehen.“
Das änderte sich am Freitag. Denn die Richterin hatte den beschlagnahmten Gehstock, der von der Staatsanwaltschaft als „gefährliches Werkzeug“ bewertet wurde, mit in den Gerichtssaal gebracht.
Das Opfer selbst konnte wenig zur Aufklärung beitragen. Der 40-Jährige erklärte, es sei zu der Auseinandersetzung gekommen, weil eine seiner Begleiterinnen beleidigt worden sei: „Dann ging bei mir das Licht aus. Ich bin erst im Krankenhaus wieder wach geworden.“ Dass der 79-Jährige an der Prügelei beteiligt gewesen sei, daran konnte er sich nicht erinnern.
Einen Schlag auf den Kopf hatten auch andere Zeugen nicht gesehen. Darum gab es am Ende einen Freispruch für den bislang unbescholtenen Rentner.