Neuer Sporttest: So fit sind unsere Feuerwehrleute
Schwere Ausrüstung, extreme Hitze — Löschkräfte müssen gut in Form sein. Diese können sie jetzt mit einem Abzeichen belegen.
Düsseldorf. 24 Sekunden. So schnell kletterte gestern in Garath der flotteste Feuerwehrmann der Wache an der Frankfurter Straße über ein zwei Meter hohes Hindernis und balancierte mit zwei fünf Kilo schweren Schläuchen über einen Schwebebalken, um die Löschschläuche ausgerollt an die Verteiler in 25 Meter Entfernung anzuschließen.
Mit dieser Glanzleistung hätte er sicher die Basis für ein erfolgreiches Bestehen des Deutschen Feuerwehr-Fitness Abzeichens (DFFA) gelegt. Mit diesem feuerwehr-spezifischen Ableger des Sportabzeichens können die 1100 Düsseldorfer Löschkräfte bei Freiwilliger und Berufsfeuerwehr ab 2012 jedes Jahr ihre Fitness nachweisen.
„Ausdauer, Kraft und Koordination sind für Feuerwehrmänner unverzichtbare Komponenten“, sagt Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies. Fitness ist im Kampf gegen Rauch und Flammen sogar überlebenswichtig. Branddirektor Peter Albers erinnert an den Großeinsatz bei den Fortin-Mühlenwerken vor einigen Wochen: „Da mussten unsere Leute unter Atemschutz mit etwa 30 Kilogramm Ausrüstung und bei 1000 Grad Hitze mehrere Stockwerke Treppen steigen, um zum Brandherd zu kommen.“ Sportlehrer Daniel Paepcke, der mit seiner Kollegin Erika Moser den Feuerwehr-Sport seit acht Jahren betreut, übersetzt diese Anstrengung in sportliche Maßstäbe: „Das ist wie ein kompletter Zehnkampf oder ein Triathlon. Auch der psychische Stress bei solchen Einsätzen ist enorm.“
Paepcke und Moser werden die Feuerwehrleute auf das Abzeichen vorbereiten. „Die Düsseldorfer Feuerwehrmänner sind im Gros sehr gut trainiert, aber es gibt auch hier und da noch Verbesserungsbedarf“, sagt Paepcke, der sich vorstellen kann, dass zwischen den Wachen schnell ein „motivierender Wettkampf“ um die besten Abzeichen-Ergebnisse entsteht.
Branddirektor Albers betont aber: „Das Abzeichen ist keine Pflicht und es hängt auch keine Beförderung oder Versetzung davon ab.“ Bisher mussten Feuerwehrleute ihre Fitness beim Einstellungstest und dann alle drei Jahre (ab 50 Jahren jährlich) beim Atemschutz-Eignungstest überprüfen lassen. Dazu gibt es wöchentlich Dienstsport. Dann stehen — wie gestern — die Stiefel mit übergestülpter Hose vor den Feuerwehrwagen. Denn wenn es brennt, müssen die Männer fix in die Einsatzkluft springen und los — in weniger als 24 Sekunden.