Neuer Streit um die Terrassen auf der Königsallee
Anlieger unterstützen Betreiber. Keine Genehmigung für Café vor „Sarar“.
Düsseldorf. Anlieger und Geschäftsleute wollen sich jetzt energischer für die Verbesserung der Außengastronomie auf der Königsallee einsetzen. Nach der Mitgliederversammlung des Vereins „Interessengemeinschaft Königsallee“ am Mittwoch sagte der Vorsitzende Peter Wienen: „Wir haben bei der Stadt um neue Gespräche gebeten, denn die Gastronomie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor auf der Kö und mitentscheidend für ihr Flair.“ Die 2011 eingeführten Gestaltungsrichtlinien für die Cafés hätten keine Verbesserung gebracht, im Gegenteil: Durch den Wegfall von Schutzwänden sei es dreckiger und zugiger geworden, klagt die IG Kö. Hier schlage man einen Kompromiss vor: Während die Gastronomen sich Schutzwände von 1,60 Meter Höhe wünschen, lässt die Stadt nur 1,15 Meter zu. Wienen: „Das ist zu wenig, auch im Sinne des Diebstahlschutzes. Deshalb plädieren wir für 1,40 Meter.“
Ob was daraus wird, ist fraglich. Denn im Rathaus will man in Sachen Kö-Außengastronomie offenbar keine großen Änderungen — abgesehen davon, dass man die Terrassengebühren um 20 Prozent erhöht hat. Aktueller Streitfall: Ali Erdogan, der mit „Buon Giorno“ mehrere Cafés auf der Kö betreibt, will bereits im Januar die Genehmigung für ein weiteres bei der Stadt beantragt haben: vor dem türkischen Modegeschäft „Sarar“, Hausnummer 82. Auf eine Reaktion warte er bis heute. Ordnungsdezernent Stephan Keller bestreitet dies: „Es gab erst am Montag ein Gespräch mit ihm. Sein Antrag ist wohl nicht genehmigungsfähig, weil die erforderliche Rest-Gehwegbreite nicht eingehalten wird.“
Im — auch finanziellen — Verbund mit der Stadt agieren IG Kö sowie der neue „Förderverein Kö Kulturerbe“ beim sonstigen baulichen Erscheinungsbild der Nobelmeile. Die etwa 67 000 Euro teure Komplettsanierung des zum Teil verbogenen und verrosteten Geländers rings um den Graben teilt man sich, ähnlich ist es beim Anstrich für Poller, Masten und Radständer.
Weil die Kö-Anlieger aber mehr Geld gespendet haben, will der Förderverein nun auch die notwendige Auffrischung der Girardet-Brücke in Angriff nehmen. Dafür muss die Stadt jedoch zunächst alle Schäden kartieren. Ähnlich ist es beim von Platanen bedrängten und deshalb eingezäunten Tritonenbrunnen. Wienen: „Da muss was passieren, sonst brechen weitere Stücke heraus.“ Noch immer warte man allerdings auf ein Gutachten der Stadt.