Nominierung: Ein Steuerrad und alle Stimmen für Dirk Elbers
Ohne eine Gegenstimme wählt die Partei ihren Wunschkandidaten beim Parteitag.
Düsseldorf. Bei der CDU kann’s nur einen geben und der heißt Dirk Elbers. Ohne Gegenstimme und -kandidaten wurde der Erste Bürgermeister gestern Abend im Hotel Nikko von der Parteibasis per Mitgliederbefragung zum Oberbürgermeister-Kandidaten gekürt.
Gemeinsam mit Hille und Angela Erwin - Witwe und Tochter des gestorbenen Oberbürgermeisters Erwin - betrat er den Raum unter verhaltenem Applaus. Rückendeckung gab es durch das anschließenden Bekenntnis von Hille Erwin, dass "Jochen ihn immer als seinen designierten Nachfolger gesehen habe".
In einer 45-minütigen Rede unter der Überschrift "Mit Leidenschaft für Düsseldorf" gab Elbers die Richtung vor - ein wenig überraschendes: "Weiter so!" Der Name Erwin ("Spiritus rector einer stürmischen und positiven Entwicklung") fiel zwar nur fünf Mal, sein Geist wehte aber durch die ganze Rede.
Ein "Weiter So" mit kleinen Einschränkungen freilich. Er, Elbers, werde Düsseldorfs Beziehungen zum Ausland weiter stärken - den Fokus setzt er dabei erklärtermaßen auf Russland, Japan und Indien. Erwin hatte sich vor allem für ein Engagement in China stark gemacht.
In Sachen Führungsstil will Kandidat Elbers neue Wege gehen: "Nur gemeinsam lässt sich Düsseldorf gestalten." Diese Gemeinsamkeit wird sich beim Thema Kö-Bogen schwerlich erreichen lassen.
Dennoch hofft Elbers, dass in 50 Jahren darüber zu hören sein wird: "Am Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts regierten Vision und Augenmaß." Etwas mehr Kooperation als bei Erwin ist auch bei der Zusammenarbeit mit Nachbarstädten drin. Elbers: "Eine wichtige Chance für unsere Zukunft."
Ansonsten mehr Erwin als Elbers: Arbeitsplätze in der Industrie sichern ("Dienstleistung allein reicht nicht"); Klimaschutz vorantreiben ("Düsseldorf wird eine Vorreiterrolle übernehmen"); Kultur fördern ("Eine Erweiterung des museum kunst palast kann ich mir vorstellen") und Spitzen gegen SPD-Kandidatin Karin Kortmann: "Ich habe nie in einem Ministerium gesessen und ich habe mir auch keine Rückfahrkarte in ein solches gesichert."
Am Ende gab es nicht nur verhaltenen Applaus, sondern handgestoppte 50 Sekunden Standing Ovations. Und ein Steuerrad für den ersten Offizier, der gern Kapitän wäre.