Düsseldorf NRW investiert 2,2 Milliarden Euro in Unikliniken

338 Millionen Euro für Universitätsklinikum Düsseldorf: Neubauten für Hybrid-OP und die Haut- und Augenklinik

Die Universitätsklinik in Düsseldorf bekommt Geld vom Land NRW.

Foto: Oliver Berg

Düsseldorf. Am Uniklinik-Standort Düsseldorf wird das Land bis 2020 rund 338 Millionen Euro für Bau- und Sanierungsprojekte investieren. Die Maßnahmen gehören zum neuen Medizinischen Modernisierungsprogramm (MedMoP) des Landes. Medizinische Fakultäten und Universitätskliniken sind für den medizinischen Fortschritt durch exzellente Forschung sowie für eine moderne Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte unverzichtbar. Bei der Krankenversorgung spielen sie eine Schlüsselrolle.

Wissenschaftsministerin Svenja Schulze stellte gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Höffken, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Düsseldorf, und dem Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Joachim Windolf, die geplanten Projekte vor. In Düsseldorf sind es insgesamt 14 Maßnahmen: Dazu gehört ein neuer Hybrid-OP für die Herz- und Gefäßmedizin. Ein ganz neues Gebäude entsteht auch für die Kliniken für Augenheilkunde und für Dermatologie, beide Gebäude stammen aus den Anfängen des Klinikums zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Mit drei neuen Linearbeschleunigern wird die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie aufgerüstet.

„Die Unikliniken ermöglichen medizinische Behandlungen von kompliziertesten Erkrankungen. Sie treiben Spitzenforschung voran und bilden exzellente Ärztinnen und Ärzte aus. Daher brauchen wir eine sichere, effiziente und leistungsfähige bauliche Infrastruktur auf höchstem Niveau“, sagte Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.

„Der Vorstand des Universitätsklinikums Düsseldorf kann diese Auffassung der Landesregierung nur unterstreichen“, sagt Prof. Dr. Klaus Höffken. „MedMoP wird uns erheblich dabei unterstützen, eine moderne und zukunftsfähige Infrastruktur für die Behandlung unserer Patienten umzusetzen sowie die baulichen Voraussetzungen für exzellente Forschung der Hochschulmedizin in Düsseldorf zu schaffen. Die Baumaßnahmen ergänzen den modernen Klinikbau des Zentrums für Operative Medizin II und sind ein weiterer Meilenstein für ein modernes, für die Zukunft gerüstetes Universitätsklinikum.“

Insgesamt fließen bis 2020 rund 2,2 Milliarden Euro über das MedMoP in Bauvorhaben der sechs Universitätskliniken. Mit diesen Mitteln wird eine hochmoderne und patientenorientierte Versorgung sichergestellt.

Folgende Bau- und Sanierungsprojekte sind am UK Düsseldorf geplant:

Hybrid-OP an Chirurgie: Das Gebäude der Chirurgie wird um einen Anbau mit Hybrid-OP erweitert. Dieser wird künftig durch der Integration von modernster Bildgebung im Operationssaal für die Kliniken für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Kardiavaskuläre Chirurgie und Gefäß- und Endovaskular-Chirurgie genutzt werden. Der neue Hybrid-OP wird den neusten Stand der Technik erhalten und dadurch den Anforderungen an die kardiovaskuläre Spitzenmedizin gerecht werden. (Baukosten: 3.856.800 Euro, Ersteinrichtungskosten: 3.139.700 Euro).

Medizinisches Forschungszentrum I: In dem Neubau wird ein Großteil der forschenden Kliniken und Institute aus PCB-belasteten Gebäuden der Heinrich-Heine-Universität auf dem Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf untergebracht. Hierzu werden rund 8.500 Quadratmeter Nutzfläche für die Medizinische Forschung in modernsten Laborstandards errichtet. Alle Labore werden den Sicherheitsanforderungen nach Gentechnik-Gesetz (S2, GenTG) entsprechen. Der Neubau wird Forschungs- und Nebenflächen der Kliniken und Institute bündeln und dabei Synergien zwischen den einzelnen Disziplinen der Spitzenforschung ermöglichen. (Baukosten: 74.699.500 Euro, Ersteinrichtungskosten: 5.230.000 Euro).

Medizinisches Forschungszentrum II: Der Neubau ergänzt mit dem Medizinischen Forschungszentrum I den ersten Schritt zur Bündelung der Medizinischen Forschungsflächen auf dem Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf. Es wird rund. 4400 Quadratmeter Nutzfläche für die theoretische und computerbezogene Forschung sowie Seminarflächen auf 430 Quadratmetern geschaffen. Sie bietet optimale Voraussetzungen für Forschung und Lehre. (Baukosten: 24.216.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 2.000.000 Euro).

Neubau Haut- und Augenklinik: Mit dem geplanten Neubau am ehemaligen Helikopter-Landeplatz des UKD werden die Kliniken für Dermatologie und für Augenheilkunde inklusive der angeschlossenen Lions-Hornhautbank NRW in einem Neubau mit modernsten Standards zusammengefasst. Mit der geplanten Maßnahme werden die Funktionsdiagnostik, die Ambulanzbereiche, die Stationen und die Operationssäle in einem Neubau konzentriert, um eine optimale Betriebsorganisation und Räumlichkeiten für die Versorgung der Patienten des UKD zu ermöglichen. (Baukosten: 53.300.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 6.900.000 Euro).

Aufbau einer autarken Kälteversorgung: Durch die Errichtung der neuen Kältezentrale wird eine eigenständige Kälteerzeugung für die Gebäude des Universitätsklinikums Düsseldorf sichergestellt, die bisher über Anlagen der HHU erfolgte. Die neue Anlage ist so ausgelegt, dass sie den notwendigen Kältebedarf auch für weitere Neubauten im Rahmen des baulichen Masterplans auf der UKD-Liegenschaft ermöglicht. In die Maßnahme eingeschlossen ist die Verlegung von 3 Kilometern Rohrleitung auf dem Gelände des UKD bei laufendem Klinikbetrieb. (Baukosten: 26.461.000 Euro).

Erneuerung der Großraumsterilisation: Die Zentrale Großraumsterilisation des Universitätsklinikums Düsseldorf wird mit der Sanierung auf den neusten Stand der Technik gebracht und an die bauliche Masterplanung angepasst. Bei gleichbleibenden Betriebszeiten und Beibehaltung des zur Verfügung stehenden Raumes wird so eine Produktionssteigerung der Sterilguteinheiten um rund 25 Prozent von 72.000 auf 90.000 Stück ermöglicht. Ein umfassendes Qualitätsmanagement-System wird integriert. (Baukosten: 13.322.900 Euro, Ersteinrichtungskosten: 316.700 Euro).

Grundinstandsetzung Laborgebäude Vorklinik: Mit der Grundinstandsetzung des Gebäudes 22.03 auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität werden Forschungsflächen für die Vorklinische Medizin eingerichtet. Hierfür werden rund 7.500 Quadratmeter Nutzfläche saniert und die Haustechnik komplett erneuert. Damit werden modernste Laborflächen in der Sicherheitsstufe S2 (GenTG) inklusive eines Radionuklid-Stützpunktes für die Medizinische Forschung in nächster Nähe zum Universitätsklinikum Düsseldorf errichtet. (Baukosten:47.648.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 5.777.900 Euro).

Brandschutzsanierung im Hörsaalgebäude 22.01: Die für den Lehrbetrieb der Medizinischen Fakultät unverzichtbaren Hörsäle des Gebäudes werden mit der Sanierungsmaßnahme brandschutzsaniert. Eine erhaltende Restaurierung der wandprägenden Gemälde von Roy-Lichtenstein wird gleichzeitig durchgeführt. Mit der Sanierung kann das Gebäude wieder in vollem Umfang als Versammlungsstätte und Ort der Lehre genutzt werden. Der Vorlesungsbetrieb wird voraussichtlich ab WS 2016/17 wieder stattfinden. (Baukosten: 3.350.000 Euro).

Sanierung der Zentralküche: Die Zentralküche des Universitätsklinikums Düsseldorf wird mit der Sanierung auf den neusten Stand der Technik gebracht. Gleichzeitig wird für die Patienten ein zukunftsorientiertes Speiseverteilsystem eingeführt. Mit der Sanierung der Zentralküche wird auch zukünftig die Versorgung von rund 1.400 Patienten und durchschnittlich 1.000 Essen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des UKD täglich auf hohem Niveau sichergestellt. (Baukosten: 23.435.300 Euro, Ersteinrichtungskosten: 1.236.800 Euro).

PCB-Schadstoffsanierung Vorklinik: Die Gebäude 22.02 und 22.05 auf dem Gelände der Heinrich-Heine-Universität werden einer umfangreichen und konzentrierten PCB-Schadstoffsanierung unterzogen. Die Sanierung wird bei laufendem Betrieb durchgeführt. (Baukosten: 5.328.500 Euro).

Teilsanierung Bettenhaus West ZOM I: Im Rahmen der baulichen Masterplanung des UKD wird das Bettenhaus West (Chirurgische Klinik) konstruktiv und haustechnisch soweit saniert, dass es Nutzungen der Krankenversorgung auf höchstem Niveau vorübergehend unterbringen kann. Hierfür werden Fluchtwegsituationen angepasst und haustechnische Anlagen für die Erfordernisse einer modernen Krankenversorgung erneuert. (Baukosten: 13.000.000 Euro, Ersteinrichtungskosten: 2.000.000 Euro).

Ausbau einer elektronischen Zugangsberechtigung: Um die Zugangssicherheit der Gebäude des Universitätsklinikums Düsseldorf zu optimieren, wird der bereits begonnene Austausch von Schlössern gegen Schließanlagen mit elektronischer Zugangsberechtigung für alle Gebäude umgesetzt. Hierzu werden rund 12.000 Türen mit diesem elektronischen, hoch flexiblen System ausgestattet. (Baukosten: 3.500.000 Euro).

Akute Bestandssicherung Haus Himmelgeist Süd: Das denkmalgeschützte Gebäude Haus-Himmelgeist Süd ist in seiner Gebäudestruktur stark gefährdet und muss saniert werden. Hier ist zunächst ein Freizug des Gebäudes und dann eine bauliche Bestandssicherung geplant: Die Gründung des Gebäudes wird verstärkt und der Dachstuhl erneuert. (Baukosten: 3.000.000 Euro).

Einbau von drei Linearbeschleunigern in der Strahlentherapie: Die Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie wird mit drei neuen Linearbeschleunigern auf höchstem Stand der Technik ausgestattet. Der Einbau erfolgt im Bestand und unter laufendem Klinikbetrieb. Die neuen Linearbeschleuniger ersetzen ältere Geräte. Durch den Einbau wird das Onkologische Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf (UTZ) gestärkt und auf die Zukunft ausgerichtet. (Baukosten: 16.500.000 Euro).