Opernehe: Elbers setzt Duisburg ein Ultimatum

Erst wenn die Stadt Duisburg den Vertrag des Intendanten Meyer verlängert, will Düsseldorf weiter verhandeln.

Düsseldorf. „Das ist skandalös“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Elbers. Auch einen Tag nach der von ihm abgebrochenen Aufsichtsratssitzung der Deutschen Oper am Rhein schäumt der Vorsitzende Elbers (WZ berichtete). Duisburg könne von einem Opernintendanten nicht erwarten, Millionen einzusparen, die Qualität auf hohem Niveau zu halten und ihm dann den Vertrag nicht verlängern. „Wir verhandeln erst wieder über die Opernehe, wenn die Vertragsverlängerung von Christoph Meyer geklärt ist.“

Am Vortag hatte die Gesellschafterversammlung der Deutschen Oper am Rhein eben diese nicht beschließen können, weil die Vertreter der Stadt Duisburg kein Ratsmandat hatten. „Duisburg hätte sich auch enthalten können“, erklärt Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Mit den Stimmen aus Düsseldorf und vom Freundeskreis wäre die Personalie vom Tisch gewesen.

„Im Mai gab es vom Aufsichtsrat doch einstimmig Signale für Meyer“, sagt Lohe. Diese Entscheidung habe zudem nichts mit dem Gesellschaftsvertrag der Oper und den von Duisburg geforderten Einsparungen von 1,45 Millionen Euro zu tun. Lohe: „Duisburg soll mit dieser Blockade aufhören.“

Als Blockade will man das Verhalten in der Nachbarstadt nicht verstanden wissen. Die Gründe liegen laut SPD-Mehrheit beim Duisburger Kulturdezernenten Karl Janssen. Er habe eine mit falschen Daten versehene und widersprüchliche Beschlussvorlage zum Gesellschaftervertrag der Rheinoper im Rat vorgelegt. Der habe man nicht zustimmen können, erklärt Udo Vohl, kulturpolitischer Sprecher der Duisburger SPD.

Man hoffe auf das Verständnis des Opernintendanten. „Meyer weiß, dass wir ihn alle wollen“, sagt Vohl. Er persönlich stehe dafür ein, dass eine Entscheidung noch vor der nächsten Ratssitzung im September erreicht werde — etwa über einen Dringlichkeitsbeschluss des neuen Duisburger Oberbürgermeisters Sören Link.