Bordelle: Stadt prüft die Schließung
Noch immer melden sich weitere Opfer bei der Polizei.
Düsseldorf. Der Betrugsskandal im Rotlicht-Milieu zieht immer weitere Kreise. Auch am zweiten Tag nach der Razzia in den Erotik-Etablissements von Bert Wollersheim (Foto) melden sich dutzende neue Geschädigte, die in den Clubs angeblich betäubt und um reichlich Geld erleichtert wurden.
„Quantifizieren kann ich das nicht“, sagt Staatsanwalt Christoph Kumpa. „Es ändert sich stündlich.“ Er selbst habe mit der Ehefrau eines angeblichen Opfers gesprochen, das 2007 in einem der Clubs ausgenommen worden sein soll. Ermittler sprechen von mindestens 40 Fällen.
Offen ist indes noch, was mit den Bordellen von Thomas M. und Wollersheim geschieht. Gerüchten zufolge sollen die Clubs in Rethel-, Bahn- und Worringer Straße vorerst wieder öffnen.
Und das dürfen sie. Vorerst. „Wir sind noch in der Prüfung. Mit Hochdruck“, sagt Ordnungsamtsleiter Michael Zimmermann. Die Bordelle seien als Gewerbe zwar ordnungsgemäß angemeldet. „Aber man kann die Gewerbeausübung untersagen, wenn der Gewerbetreibende unzuverlässig ist oder eine Gefahr für die Allgemeinheit besteht“, so Zimmermann.
Selbst wenn die Stadt sich für die Schließung entscheide, könne ein Betreiberwechsel oder womöglich nur ein Austausch der Geschäftsführung die Clubs noch vor dem Aus bewahren.