Papierfabrik im Hafen: Abriss erst im Oktober

Ausschreibung für Abriss der Brache veraltet. Weil Häfen auf neues Verfahren bestehen, verschiebt sich der Termin schon wieder.

Foto: Nikolas Golsch

Düsseldorf. Weil die Ausschreibung für den Abriss der alten Hermes-Papierfabrik im Hafen mittlerweile veraltet ist, muss der Abriss der Hallen noch ein mal verschoben werden. Dabei sollte es eigentlich schon Anfang dieses Monats losgegangen sein.

Bereits Ende Juli hatte der Aufsichtsrat der Neuss-Düsseldorfer-Häfen den Erbpachtvertrag geändert, in dem bis dato noch für viele Jahre eine Nutzung des Geländes als Papierfabrik vorgeschrieben stand. Der neue Eigentümer, die Rialto Capital AG mit Sitz in Köln, will dort aber Büros und ein Logistikzentrum bauen. Deren Geschäftsführer Markus Mertens sagt: „Wir wollten eigentlich direkt nach der Vertragsänderung loslegen, aber die Häfen haben auf eine neue Ausschreibung bestanden. Das kann ich bei einer Summe von rund zwei Millionen Euro für den Abriss auch teils nachvollziehen.“

Rainer Schäfer, Geschäftsführer der Häfen, begründet das Vorgehen mit „geänderten Rahmenbedingungen. Wir mussten nachbessern bei Angaben über die Tiefe des Abrisses und die Menge des Recyclingmaterials.“

Die Frist für neue Bewerbungen sei jedoch sehr kurz angesetzt worden, sagt Mertens, in genau einer Woche ende die Frist. „Dann entscheiden wir uns schnell für ein Angebot.“ Im Oktober solle dann endlich mit dem Abriss begonnen werden, der, so sein Plan, vor Wintereinbruch abgeschlossen sein soll. Im kommenden Jahr solle mit dem Neubau begonnen werden.

Mertens räumte außerdem am Donnerstag gegenüber der WZ ein, dass der Abrissantrag erst kürzlich bei der Stadt eingereicht wurde. „Da warten wir noch auf grünes Licht, damit es losgehen kann.“

Immer wieder hat das weiträumige Areal an der Fringsstraße in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Mitte März hatte dort ein 16-Jähriger seine ein Jahr jüngere Freundin mit einem Messer getötet, einen Monat später, im April, war ein Jugendlicher durch ein Loch in der Mauer acht Meter in die Tiefe gestürzt. Zudem brennt es immer wieder in der verfallenen und aus mehreren Gebäuden bestehenden Ruine, vor allem im Verwaltungsgebäude. 25 Mal mussten Löschzüge alleine im vergangenen Jahr ausrücken. In den vergangenen Monaten war jedoch ein wenig Ruhe eingekehrt.