Düsseldorfer Carlsplatz Pfannen-Wolfgang will nicht aufgeben
Bis Monatsende soll "Pfannenmann" Wolfgang Harste seinen Stand auf dem Carlsplatz räumen.
Düsseldorf. Seit Jahren brodelt es hinter den Kulissen auf dem Carlsplatz mächtig. In Prozessen musste sich die Justiz mit diversen Streitigkeiten auf dem Wochenmarkt auseinandersetzen. Kritik an dem Vorgehen der Marktleitung hat immer wieder „Pfannenmann“ Wolfgang Harste geübt.
Der 66-Jährige soll zum Jahresende seinen Stand aufgeben, will sich aber nach Kräften wehren: „Notfalls lasse ich es auf eine Räumungsklage ankommen.“ Vor zwei Jahren hatte Harste die Kündigung bekommen. Zuvor hatte er sich unter anderem dafür eingesetzt, dass alle Kollegen in den Verein der Markthändler aufgenommen werden, der alle wichtigen Entscheidungen trifft. Dazu hatte er Unterschriften gesammelt.
Gegen die Kündigung hat sich Harste juristisch gewehrt, im November allerdings scheiterte die Klage vor dem Landgericht. Enttäuscht ist Pfannen-Wolfgang vor allem von der Stadt. Ordnungsdezernent Stephan Keller hatte den Carlsplatz-Geschäftsführer Heiner Röckrath schriftlich aufgefordert, den Streit einvernehmlich zu beenden. „Mir ist damals gesagt worden, ich solle mir keine Sorgen machen“, sagt Harste, der zumindest zwei weitere Jahre auf dem Markt bleiben will. Er hofft, dass sich in allerletzter Minute OB Thomas Geisel einschaltet.
Inzwischen hat Harste auf Facebook eine Unterstützer-Gruppe, die von Autorin Stefanie Koch ins Leben gerufen wurde. Unter dem Motto „Rettet den Pfannenmann“ sollen verschiedene Aktionen starten. „Ich finde es unglaublich, dass die Stadt als Eigentümer sich nicht mehr um den Markt kümmert. Da muss was passieren“, sagt Koch.
Eine völlig andere Sicht auf die Dinge hat Carlsplatz-Geschäftsführer Röckrath. „Die Kündigung erfolgte, weil die Gesellschafter-Versammlung der Ansicht war, dass das Sortiment nicht zur neuen Ausrichtung auf Lebensmittel und Gastronomie passt.“
Dennoch habe man Harste später einen anderen Stellplatz unter dem Dach angeboten, was Harste jedoch abgelehnt habe. Mittlerweile sei keine Einigung mehr möglich, da Harste wiederholt marktschädigendes Verhalten an den Tag gelegt habe. „Durch Denunziationen und Diffamierungen hat er die große Mehrheit des Marktes gegen sich aufgebracht.“