Vorfreude auf die Euro 2024 Pinkes Fußballtrikot ist auch in Düsseldorf ein Verkaufsschlager
Düsseldorf · In gut eineinhalb Monaten beginnt die Euro 2024. Wir haben mit Händlern darüber gesprochen, was sie vom Turnier erwarten.
Mehrere Hunderttausend Besucher werden im Sommer zur Fußball-Europameisterschaft in Düsseldorf erwartet. Die Stadttochter D.Live rechnet etwa damit, dass allein 250 000 Menschen während des Turniers die Fanzonen am Burgplatz, am Schauspielhaus und am Unteren Rheinwerft besuchen werden. Dass zum Beispiel die Gastronomen von den Besucherströmen profitieren, dürfte als gesichert gelten. Aber auch andere erwarten einen positiven wirtschaftlichen Impuls. Wir haben mit vier Unternehmern aus der Stadt gesprochen.
Das Sportfachgeschäft
Bei Intersport Voswinkel in der Kö-Galerie ist das pinke DFB-Auswärtstrikot bereits ausverkauft. Das Shirt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft feierte Mitte März seinen Verkaufsstart. Filialleiter Markus Grundmann sagt: „Der Run war groß.“ Dabei sei eben das pinke Trikot noch etwas stärker nachgefragt gewesen als das weiße Heimtrikot. Das mag auch daran liegen, dass Ersteres wegen seiner Farbe große mediale Aufmerksamkeit erhalten hatte (Ausrüster Adidas meldete später einen insgesamt starken Verkaufsstart). „Wir hatten so viel wie möglich von beiden eingekauft“, so Grundmann. „Und wir hätten noch mehr verkaufen können, eigentlich sogar das Doppelte.“ Noch immer sei die Nachfrage nach den 100 Euro teuren Kleidungsstücken da. Der weiße Sportdress hat Grundmann aktuell nur in größeren Größen vorrätig. Bald soll aber auch noch neue Ware in die Filiale kommen. Fan-Accessoires wie Schals, Hüte oder Wimpelketten sind zwar ebenfalls schon im Geschäft. „Da dauert es aber noch bis zur großen Nachfrage“, sagt Grundmann. Er rechnet damit, dass die Euphorie nach erfolgreichen Spielen zu einem Umsatz beiträgt, den „wir uns als Handel wünschen.“
Der Getränkemarkt
Fasil Gebrehiwot, Inhaber des Getränketempels in Eller, ordert aktuell zwei bis drei Mal pro Woche Nachschub für seinen Markt. Im Sommer könnte sich dies auf vier bis sogar fünf Mal pro Woche erhöhen, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. „Wir rechnen fest damit, dass wir in dieser Zeit mehr Umsatz machen“, erklärt er mit Blick auf die Fußball-Europameisterschaft. „Das hängt aber auch davon ab, wie weit unsere Jungs kommen.“ Bestellungen etwa für Public Viewings im Garten könne er während des Turniers auch kurzfristig bedienen. Für das Bier der Hausbrauereien sei bei größeren Bestellungen eine Woche Vorlaufzeit sinnvoll. Gestartet sind im Getränketempel schon Werbeaktionen zur Euro 2024: So gibt es beispielsweise für einen Kasten Bier bestimmter Marken einen Spielplan dazu.
Zwar mache sich das anstehende Fußball-Turnier mit Blick auf das Tagesgeschäft aktuell noch nicht sehr stark bemerkbar, erklärt Diana Schindler vom Getränkelieferservice Gato mit Sitz in Reisholz. Sie rechne aber damit, dass spätestens Anfang Juni das Arbeitsaufkommen deutlich steige. Das liege auch daran, dass dann für Veranstaltung wie Public Viewings größere Mengen an Getränken geordert würden. In jedem Fall freue sie sich auf die Euro 2024, die mit positivem Arbeitsstress verbunden sei, so Schindler. Sie sagt: „Es macht für uns auch einen Unterschied, dass das Turnier im eigenen Land stattfindet.“
Das Taxiunternehmen
Taxi-Unternehmer Erol Norman aus Düsseldorf ist bereits damit beschäftigt, Schichten für die Zeit während der Fußball-Europameisterschaft einzuteilen. „Wir glauben, dass es für uns teilweise Ausnahmezustände geben wird“, sagt Norman. Er rechnet damit, dass nicht nur der Weg zum Stadion gefragt sein wird. Auch viele Besucher der Fanzonen werden sich seiner Einschätzung nach, nach den Spielen mit dem Taxi nach Hause bringen lassen. Das Turnier sei jedenfalls für die gesamte Branche ein besonderes Ereignis. „Wir freuen uns, unter Beweis stellen zu können, dass es ohne Taxis in Düsseldorf nicht geht“, sagt Norman. Er rechne damit, dass andere Fahrtenvermittler, die nicht an den Taxi-Tarif gebunden sind, ihre Preise stark erhöhen werden. Sorge um zu wenig Personal macht sich der Düsseldorfer Unternehmer nicht: „Wir haben schon Anfragen von Studenten und Rentnern, die fahren wollen und sich auf das internationale Publikum freuen“, sagt er.