Hochhaus nahe an Düsseldorfer Schnellstraße Lärm ist die größte Sorge am Belsenpark

Düsseldorf · Laut Planungsdezernentin Cornelia Zuschke braucht es beim Lärmschutz „kreative Antworten“. Es geht um 1000 Wohnungen. Der Fachausschuss segnete den Vorentwurf für den Bebauungsplan ab.

Das neue Hochhaus im Belsenpark II mit 26 Etagen soll an die Brüsseler Straße andocken.

Foto: UNStudio / Flying Architecture

(ujr) Mit Bangen und teils auch mit leichtem Bauchgrimmen hat der Planungsausschuss den Bebauungsplan-Vorentwurf für das Plangebiet Belsenpark II auf den Weg gebracht. Fast 1000 neue Wohnungen erhalten zwar viel Beifall. Kern der Bedenken aber ist die Nähe zur Brüsseler Straße, die als Bundesstraße 7 in diesem Bereich eine Art Auslaufstrecke der Autobahn ist und von den Autofahrern oft auch ein bisschen schneller befahren wird als erlaubt. Lärm ist also reichlich vorhanden und während das Arbeiten im Vodafone-Turm schräg gegenüber machbar ist, fragen sich nicht nur Laien, wie im geplanten 90 Meter hohen Mixed-Used-Hochhaus ein gepflegter Schlaf für die Bewohner möglich sein soll.

Es ist nicht so, dass die Stadt wenig Erfahrung hat mit der Schaffung von Wohnraum in belasteten Gebieten. Ein Beispiel sind die Win-Win-Türme im Hafen, um die wegen der nahen Hafenbetriebe lange gerungen wurde. An der Worringer Straße sind gerade große Wohnblöcke nahe der Zuggleise entstanden. Dort gibt es Lärmschutz am Gebäude, zu den Gleisen hin liegen in den Häusern Nutzungen wie Bad oder Küche.

Bei den größeren Wohnungen wird man am Belsenpark ähnlich verfahren können, sagte Planungsdezernentin Cornelia Zuschke. Bei den kleineren Einheiten werde es schwierig. „Wir brauchen beim Lärmschutz kreative Antworten.“ Die Lärmbelastung für den Belsenpark II trieb nahezu alle Politiker um. Die FDP hätte sich gewünscht, dass das 26-geschossige Hochhaus niedriger ausfällt. Frank Schulz (Grüne) fragte, was denn passiere, wenn das Hochhaus nicht gebaut werde, wie hoch dann die Belastung im Plangebiet werde. Zuschke zeigte sich sicher, dass der Turm komme – und wenn er nur 45 Meter hoch werde. Die Grünen drängten dann noch darauf, dass die Nisthilfen für den Hausrotschwanz in den Vertrag mit dem Investor aufgenommen werden. Als auch das geklärt war, stand dem einstimmigen Votum nichts mehr im Wege.