Polizei rüstet sich für Flashmob und Co.
Massen-Verabredungen im Internet sind in Mode, die Regeln aber unklar.
Es sollte eine kleine, feine Feier für Freunde werden: die Eröffnung des Lokals Pechmarie auf der Ackerstraße am Freitagabend. Doch plötzlich füllte sich erst die Bar, dann die Straße davor. Im Internet hatten sich mehr als 300 vollkommen Fremde verabredet, um sich in Flingern zu treffen. Massenauflauf per Web: "Das ist ein Modephänomen", sagt Polizeisprecher Wolfgang Rodax. Seine Behörde stellt sich jetzt darauf ein.
Verabredungen zu Riesen-Grillfeten in Online-Communitys hat Düsseldorf schon gesehen, jetzt werden auch die so genannten Flashmobs - kurze, scheinbar spontane Massenaktionen - immer angesagter. Erst am vorletzten Wochenende hatte man sich zur "Frozen Kö" zusammengefunden: Um 16 Uhr blieben am Samstag, 24. Juli; zahlreiche Passanten ganz plötzlich stehen wie eingefroren, für fünf Minuten. "Davon haben wir erst im Nachhinein erfahren", sagt Rodax.
Wann die Polizei eingreifen muss, ist noch nicht wirklich geklärt. Wenn wie in Flingern viele Menschen auf der Fahrbahn stehen, den Verkehr behindern und sich in Gefahr bringen - dann in jedem Fall, sagt Rodax. "Wie das aber versammlungsrechtlich zu bewerten ist, haben wir noch nicht abschließend geklärt." Damit soll sich jetzt die zuständige Dienststelle im Präsidium befassen: Ist ein Flashmob eine Demo? Eine Spaßveranstaltung? Was für Regeln gelten? Indes werden übrigens schon weitere Massen-Zusammenkünfte geplant: Am 19. September um 16 Uhr sollen möglichst viele Menschen im Bademantel in den Hauptbahnhof kommen. Ziel der Aktion: junge Menschen für den öffentlichen Nahverkehr begeistern.